Broome bis Perth-Fremantle
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Am Sonntagnachmittag fuhren wir zur Cable Beach hinaus, die auch am späten Nachmittag noch stark besucht war. Eine Kamelkarawane stand schon gesattelt für den Sonnenuntergangsritt bereit.
45. Woche 9. bis 15. August 2004
Montag; Gegen Mittag verliessen wir Broome und
fuhren Richtung Port Hedland. Die Distanz zwischen Broome und der nächsten
Ortschaft Port Hedland
beträgt ca. 600 km. Nach 150 km Fahrt übernachteten wir auf der
Stanley Rest Area.
Dienstag; Es ging weiter auf dem Hwy 1 Richtung Westküste. Die Strasse bot wenig Abwechslung.
Das
Sandfire Roadhouse liegt auf halbem Weg zwischen Broome und Port Hedland. Wir fanden ein ruhiges, schattiges Plätzchen und genossen den
schönen Nachmittag.
Mittwoch; Wir schalteten wieder mal einen Ruhetag ein.
Donnerstag; Wir schafften es nicht ganz bis nach Port Hedland und so blieben wir
über Nacht auf der
De Grey River Rest Area. Der 24h Road Side Stopp liegt direkt
am Fluss und war für uns bis jetzt einer der schönsten "inoffiziellen"
Campingplätze. Wir platzierten unseren Camper auf einem
kleinen Hügel, und genossen die Aussicht auf den Fluss. Am Abend machten wir
noch einen kleinen Spaziergang zur in der Nähe gelegenen Brücke, wo wir die
Abendstimmung genossen. Wir waren nicht alleine, auch Dutzende von grossen
farbigen Spinnen sonnten sich am Brückengeländer.
Freitag; Während dem Morgenessen bekamen wir Besuch von einer Kuhherde, welche neugierig mitten durch die Wohnwagen zum Fluss hinunter spazierte. Schade, dass wir diesen schönen Platz schon wieder verlassen mussten (kein Stromanschluss). Hier wären wir gerne länger geblieben. Gegen Mittag erreichten wir Port Hedland, wo wir uns für zwei Tage in einem Campingplatz (Cooke Point Holiday Park) direkt am Meer einquartierten. Wir erfreuten uns daran, wieder mal stundenlang am Meer spazieren zu können. Unterwegs entdeckten wir im seichten Wasser viele (lebende) Muscheln, Seesterne und sogar einen Tintenfisch.
Samstag; Heute war "Sporttag"! Wir haben uns im TV die Eröffnungsfeier der olympischen Spiele
und die ersten Wettkämpfe angeschaut.
Sonntag: Wir brachen auf zur ca. 300 km im Landesinnern gelegenen Bergkette "Hamersley
Range". Nach ca. 100 km sahen wir einen Wegweiser zur "Indee Station", auf
welcher sich auch ein Campingplatz befindet. Da wir uns sowieso einmal eine
"Station" (Farm) ansehen wollten, nahmen wir die Fahrt auf der 9 km langen
Kiesstrasse zur Station auf uns. Wir hatten uns eine Station ein bisschen anders
vorgestellt. Ausser einem Hund und ein paar Hühnern waren keine Tiere da. Die
"offiziellen" Stellplätze waren schon ziemlich gut belegt. Da die Farm keinen
Stromanschluss anbot, konnten wir uns einen Platz ausserhalb des Zauns auf
der Weide aussuchen. Von weitem sahen wir dann doch noch ein paar Kälber. Da die
Farmen hier die Grösse eines Schweizerkantons annehmen können, sind die Tiere
natürlich über das ganze Weidegebiet verstreut. Am Abend genossen wir noch lange den
wunderbaren Sternenhimmel, der in dieser unendlichen Weite und der sehr
sauberen Luft, ohne Störung von künstlichen Lichtquellen, besonders gut zur Geltung kommt.
46. Woche 16. bis 22. August 2004
Montag; Wir erreichten das "Auski" Roadhouse", dieses liegt mitten
in der Hamersley Range, ca. 70 km vor dem Karijini Nationalpark. Unsere Campingnachbarn waren zwei ausgewanderte Deutsche,
Hilde und Leo, welche in der Nähe von Melbourne leben und nun ihr Land
mit dem Wohnwagen bereisen.
Dienstag; Nach einer guten Stunde Fahrt erreichten wir den Karijini Nationalpark
(Dale
Gorge Camping Area).
Der Karijini Nationalpark ist mit 620'000 ha der zweitgrösste von Western
Australia und ist nur in seinem nördlichen Teil erschlossen. Tiefe
Felsschluchten, die sich in das Hochplateau der Hamersley Range gegraben haben,
führen das ganze Jahr Wasser. Das rote, eisenhaltige Gestein und die spärlich
mit Spinifexgras und Eukalyptusbäumen bewachsenen Flächen stehen in einem
faszinierenden Kontrast zu der reichen Vegetation am Fusse der Schluchten. Die
Entfernungen zwischen den Schluchten sind erheblich. Die von der Hauptstrasse am
nächsten gelegene Schlucht ist die "Dales Gorge", 11 km vom Visitor Center
entfernt. Hier befindet sich ein mitten in der Natur gelegener einfacher
Campingplatz.
Wir quartieren uns bereits am Vormittag auf der Camping Area ein. So
blieb genug Zeit, von hier aus die dreistündige Wanderung in die Schlucht zu
unternehmen. Der Abstieg war zwar steil, aber er lohnte sich. Wir wanderten
durch die Schlucht, in welcher wir an sehr schönen Wasserfällen und kleinen Seen
vorbei kamen. Am Ende erreichten wir den "Fern Pool", in dem man auch schwimmen
kann. Hier bewältigten wir den Aufstieg und gingen dem "Gorge Rim Track" entlang zurück zum Campingplatz.
Mittwoch; Den grössten Teil des Tages verbrachten wir mit Lesen auf dem Campingplatz. Am Abend machten wir noch einen kleinen Spaziergang zum Rand der Schlucht, wo uns die lustigen Wandertafeln nochmals ins Auge stachen. Zum Beispiel stellten wir mit Freude fest, dass unter anderem das Schweizer Armee Sackmesser auf keinen Fall bei einer Wanderung in Australien fehlen darf!
Donnerstag; Vor dem Verlassen des Parks schauten wir uns noch das Visitor Center an. Das Gebäude hat die Form eines Goanna und ist sehr informativ gestaltet. Es wird ausschliesslich von Aborigines geführt, welche sehr hilfsbereit unsere Fragen beantworteten. Über dem Eingang stand geschrieben:
Yurluyu gankalarda ngaliguru-tharn dugu marny -
ngurnajirta yurlul gankalarda marnu
(Look after the country and the country will look after you)
Da die anderen Schluchten nur über lange Schotterpisten erreichbar waren und wir das uns und unserem Wohnmobil ersparen wollten, fuhren wir weiter Richtung Tom Price. Beim Parkausgang sahen wir einen Wegweiser zum nur 3.5 km entfernten Parkplatz, von wo aus man den 1'235 m hohen Mount Bruce besteigen kann. Hans kam auf die Idee, die sechsstündige Wanderung auf diesen "Hügel" noch zu unternehmen. Ich war am Anfang gar nicht begeistert, aber zugegeben, es hat sich mehr als gelohnt. Der Aufstieg hatte es zwar in sich, aber die Aussicht war phänomenal. Der Weg führte anfangs durch Blumenwiesen auf die erste Anhöhe, von wo aus man die "Marandoo Mine" überblicken kann. Ab nun hiess es klettern. Teilweise an Ketten festhaltend gingen wir weiter. Einmal mussten wir sogar fast senkrecht eine Felsspalte hochklettern und wir waren beide froh, als wir den Gipfel erreicht hatten.
Nach der Mittagsrast ging es vorsichtig an den Abstieg. Beim Parkplatz angekommen, waren wir zwar müde, aber
wir hatten die Gewissheit,
etwas Tolles geleistet zu haben.
Es war schon spät als wir den
Campingplatz von Tom Price erreichten. Welch eine
Überraschung! Hier trafen
wir Hilde und Leo wieder, welche für Samstag eine
Tagestour in den Karijini Nationalpark gebucht hatten. Die langen rauen
Kiesstrassen hatten sie abgehalten, den Park mit ihrem 4WD zu erkundigen.
Freitag; Wir schauten uns das kleine Örtchen
Tom Price an.
Tom Price ist mit 747 m über dem Meeresspiegel die höchstgelegene Stadt
Westaustraliens. Sehenswert ist das wirklich beeindruckend grosse
Eisenerz-Abbaugebiet der Hamersley Iron Pty. Ltd.
Im örtlichen Visitor Center werden Touren durch die Mine angeboten. Vom 1'128 m
hohen Mt. Nameless lässt sich das Gelände ebenfalls überblicken.
Wir wollten uns diese Sehenswürdigkeit natürlich nicht entgehen lassen und
buchten gleich
eine Minen-Tour für den Vormittag. Die zweistündige Tour war sehr interessant. Das Erz
wird hier im Tagbau gewonnen und auf die Züge verladen. Die durchschnittlich 2.4 km langen Züge fahren von hier aus an
die Küste nach Dampier zur Verschiffung. Besonders beeindruckt
haben uns diese gigantischen Lade-Fahrzeuge. Vor allem konnten wir sie bei
dieser Tour einmal aus der Nähe betrachten. Wir sahen neben diesen Ungetümen wie Zwerge aus!
Hier einige Daten zu diesen "Monstern": Länge 11.8 m / Breite 7.0 m / Höhe 5.7 m
/ Gewicht leer 98 Tonnen / Gewicht beladen 255 Tonnen / Tankfüllung 2'877 Liter.
Samstag; Wir hatten uns auch für die Tagestour zum Karijini Nationalpark entschieden, da wie gesagt, die einzelnen Schluchten für unser Auto nicht zugänglich waren. So hatten wir die Gelegenheit, diesen schönen Park nochmals zu geniessen. Wir wurden um acht Uhr von Jeff (Lestok Tours) abgeholt. Wir konnten die Weano-Gorge vom "Oxer" Lookout überblicken. Danach hiess es, Wanderschuhe anziehen um den Abstieg zur Weano Gorge zu bewältigen. Unten angekommen, ging es durch knietiefes Wasser und über Stock und Stein durch die enge Schlucht zum "Handrail Pool". Hier war dann Endstation für unsere Gruppe.
Zum Mittagessen fuhren wir zur Dales Gorge Area, welche wir ja
schon kannten, aber trotzdem genossen wir die Aussicht von den einzelnen Stellen
nochmals. Alles in allem eine sehr empfehlenswerte Tour und Jeff war bei allen
schwierigen Etappen sehr hilfsbereit und beantwortete
alle Fragen über den Park.
Sonntag; Der Berg ruft! Da wir hier nicht so viel Sport treiben, wie wir uns
vorgenommen hatten, musste hie und da halt eine Wanderung genügen, Wir machten uns früh auf den
zweistündigen Aufstieg zum "Mount Nameless". Der Berg heisst in der Sprache der
Aborigines "Jarndrunmunhna" was bedeutet "Home of the Rock Wallaby's".
Felsenkängurus haben wir zwar keine gesehen, doch immer wieder krochen kleine
Eidechsen über den Weg und wärmten sich in der Mittagshitze auf, bevor sie im
äusserst stachligen Spinifexgras verschwanden. Natürlich
hatten wir von oben einmal mehr eine fantastische Aussicht über Tom Price und
seine Mine. Der Rückweg war in einer Stunde bewältigt und vor der ersehnten
Dusche wurden noch die Wanderschuhe vom roten Staub befreit und für ein paar
Tage in den Schrank gestellt.
47. Woche 23. bis 29. August 2004
Montag; Bevor wir Tom Price verliessen, erledigten wir noch
unseren Einkauf und gingen ins Internetcafe.
Nach endlosen, langen 360 km erreichten wir
das
Nanutarra Roadhouse. Da schon später Nachmittag war, beschlossen wir hier
zu übernachten.
Dienstag; Bis zur Küste nach Exmouth waren nochmals knapp 300 km zu bewältigen.
Gegen Mittag kamen wir an. Für den Cape Range Nationalpark (Ningaloo Reef) war es
zu spät, so fuhren wir bis zum
Yardie Homestead Campingplatz, kurz vor dem Parkeingang.
Mittwoch; Wir fuhren in den Cape Range Nationalpark.
Der Cape Range Nationalpark umfasst insgesamt 50'580 ha Fläche. Typisch für
das Kalksteinplateau sind seine tiefen Täler und Schluchten. Sehenswert ist das
hier teilweise nur 20-50 m vom Strand entfernte Riff, bei welchem man an einigen
Stellen gefahrlos Schnorcheln kann. Häufig im Park anzutreffen sind
Emus und Kängurus.
Um im Cape Range Nationalpark übernachten zu können, mussten wir früh
aufstehen! Die Campingplätze sind rar und die Stellplätze schnell
vergeben. Wir entschlossen uns für die Tulki Beach (Ningaloo
Marine Park). Der Platz lag direkt an
einem herrlichen Sandstrand. Wir machten einen ausgedehnten Spaziergang dem schönen Strand entlang bis zur Turquoise
Beach und zurück. Am Nachmittag schwammen wir an "unserem" Strand
mit Mantas, Schildkröten und vielen Fischen.
Donnerstag; Wir machten einen Ausflug zur zuhinterst im Nationalpark gelegenen Yardie Gorge. Man kann die Schlucht mittels einer einstündigen Bootstour oder auf einer eben so langen Wanderung erkundigen. Wir entschieden uns für den Wanderweg. Wir waren noch nicht weit gekommen, da merkte ich, dass ich den Fotoapparat vergessen hatte und kehrte nochmals um. Beim Parkplatz traf ich zufällig Hilde und Leo, welche die Bootstour gebucht hatten.
Freitag; Wir fuhren zur Lakeside Beach, wo das Riff am wenigsten
weit vom Strand entfernt ist. Wir spannten unseren Sonnenschirm auf und
verbrachten einen herrlichen Tag mit Schnorcheln und Schwimmen. Einmal mehr genossen
wir einen schönen Sonnenuntergang.
Samstag; Nach den drei schönen Tagen im Nationalpark fuhren wir wieder
zurück nach Exmouth. Das tägliche Schwimmen im Meer ersetzte uns die Dusche
nicht. Auch wollten wir wieder mal unsere Mails abrufen und beantworten. Exmouth
ist ein kleiner Ort und so wunderten wir uns nicht, dass wir einmal mehr Hilde
und Leo trafen. Wir schlugen ihnen vor, uns gegen Abend auf unserem Campingplatz
(Cape
Tourist Village) zu besuchen und zu unserer Freude kamen sie tatsächlich. Wir erfuhren, dass sie
auch am Montag weiter nach Coral Bay wollten und sie waren so nett, für uns
ebenfalls einen Platz auf demselben Campingplatz zu organisieren.
Sonntag; Wir machten einen Ausflug zum
Thomas Carter Lookout,
von wo aus man einen weiten Blick auf den Golf von Exmouth hat. Von hier aus
führt eine Rundwanderung an den Shothole Canyon, welche wir natürlich nicht
auslassen wollten.
48. Woche 30. August bis 5. September 2004
Montag; Da wir den spektakulären Shothole Canyon nur von oben gesehen hatten, wollten wir ihn auch noch vom Tal aus sehen. Deshalb nahmen wir die 13 km ungeteerte Strasse auf uns. Die Strasse durch das Tal bot nach jeder Kurve einen neuen Blick auf die gewaltigen Felswände.
Gegen Mittag fuhren wir weiter zum kleinen Ort Coral Bay. Der
Campingplatz "Bayview" war wie erwartet gut besetzt. Der Indische Ozean liegt
hier sozusagen vor der Haustüre. Ein paar Schritte und schon ist man mitten im
schönsten Schnorchelrevier. Die Korallenbänke sind sehr nah am Ufer und es gibt
praktisch keine Strömungen. Kaum hatten wir den Camper
platziert, gingen wir zum Strand. Es war wirklich wunderschön hier zu
Schnorcheln und die viele verschiedenen Fische zu beobachten.
Dienstag; Das schöne Riff war es wert, dass wir noch einmal Schnorcheln
gingen. Die Wassertemperaturen waren den meisten Australiern wohl zu kalt, so waren es
nur wenige, die den schönen "Unterwassergarten" ebenfalls genossen. Wir mussten
aber immer wieder an die Sonne, um uns aufzuwärmen.
Mittwoch; Hier würde man es gut und gerne eine Woche lang aushalten, wenn
die Campingplätze nicht so überfüllt, laut und zu teuer wären. Für jene, die es gerne ein bisschen
ruhiger haben möchten, ist dieser Ort nicht zu empfehlen! Coral Bay hat sich in den
letzten Jahren von einem verschlafenen Fischerdorf zum Touristenmagnet
entwickelt.
Wir verliessen Coral Bay und machten uns auf den Weg Richtung
Carnarvon. Kurz vor Carnarvon zweigt eine ca.50 km lange geteerte Strasse zu den
"Blowholes" ab. Je nach Wellengang wird das Wasser durch die
Felslöcher bis zu 20
m in die Höhe gepresst. Um uns herum zischte und spritzte es gewaltig, ein wirklich
spektakuläres Naturschauspiel. Gegen Abend erreichten wir das Örtchen Carnarvon
(Capricorn
Holiday Park).
Carnarvon nennt sich wegen seinem sonnigen Klima "The Sun's Winter Home". Der
Ort lebt unter anderem von den Erträgen seiner Bananen-Plantagen.
Donnerstag; Wir hatten uns mit dem kleinen Campingplatz "Capricorn" den
Richtigen ausgesucht. Der Platz war angenehm ruhig und die Einrichtungen sauber.
In unserem Camper befand sich noch Sand von der Coral Bay, überall knirschte es
und so verbrachte ich den Tag mit putzen und waschen, während Hans sich einmal
mehr an das Archivieren unserer Fotos machte.
Freitag; Wir sahen uns Carnarvon an. Australien ist ja so "klein" und so
wunderten wir uns nicht, dass wir einmal mehr Hilde und Leo begegneten.
Wir fuhren zum "One Mile Jetty", einem 1.6 km langen Steg, welcher
weit ins Meer
hinausführt. Hier wurde in früheren Zeiten Schafswolle verschifft. Der Steg
hatte wohl schon bessere Zeiten gesehen, er ist doch teilweise sehr baufällig,
deshalb wird auch für die Begehung ein kleiner Eintritt verlangt, um ihn zu
restaurieren.
Samstag; Jeden Samstag findet hier in Carnarvon ein Markt statt, an dem unter anderem auch die lokalen Produkte aus den umliegenden Plantagen verkauft werden. Das war für uns eine Gelegenheit, um uns mit frischen Früchten und Gemüse einzudecken. Am Nachmittag besuchten wir eine Bananenplantage, welche uns durch eine fachkundige und lustige Führung näher erklärt wurde. Wir wissen nun, dass die Banane weder eine Frucht noch ein Gemüse ist, sondern zu der Familie der Gewürze zählt! Warum sind die Bananen krumm? Natürlich, weil sie gegen das Sonnenlicht wachsen. Geerntet werden sie hier das ganze Jahr hindurch und nebenbei bemerkt; "Tobys Bananen sind natürlich die besten von ganz Australien". Auf dem Rückweg schauten wir noch bei Hilde und Leo vorbei, die uns zu einem feinen Kuchen und Kaffee eingeladen hatten.
Sonntag; Während der Nacht hatte es wieder einmal seit langem geregnet, aber leider nicht so stark, dass unser Camper vom roten Staub befreit wurde. Nach dem Frühstück ging es weiter Richtung Denham. Unterwegs machten wir mehrmals Halt, um die wunderschönen Frühlingsblumen zu Fotografieren. Am späten Nachmittag erreichten wir die Nanga Bay Holiday Resort, ca. 50 km vor Denham.
49. Woche 6. bis 12. September 2004
Montag; Während der Nacht kam ein heftiger Wind auf, der unseren Camper tüchtig durchschüttelte. Wir entschlossen uns noch einen Tag auf diesem schönen, direkt am Meer gelegenem Campingplatz zu bleiben. Der Wind blies den ganzen Tag weiter, trotzdem entschlossen wir uns am Nachmittag einen Strandspaziergang zu unternehmen. Aus dem Spaziergang wurde aber eine längere Wanderung. Der Strand war menschenleer. Unterwegs sahen wir nur ein paar Meerschnecken und eine gestrandete Seeschlange.
Dienstag; Auf unserer Weiterfahrt nach Denham, machten wir einen Abstecher zur Shell Beach. Die Shell Beach ist ein aus meterhohen Muscheln gebildeter Strand. Bis vor wenigen Jahren wurde das gepresste Muschelgestein als Baumaterial für Häuser in der Shark Bay verwendet. Am Mittag erreichten wir Denham, die westlichste Stadt Australiens. Hier trafen wir auf dem Campingplatz (Seaside Tourist Village) Hilde und Leo, die wir spontan zum Kaffee und Kuchen einluden.
Mittwoch; Die Delfine von Monkey Mia!
Seit Jahren kommen immer wieder frei lebende "Bottlenose-Delfine" an den Strand
von Monkey Mia. In den letzten Jahren hat sich der Ort zur Touristenattraktion entwickelt und Ranger
achten darauf, dass man den Delfinen nicht zu Nahe kommt. Wir gesellten uns zu
den wartenden Leuten auf dem Steg und blickten aufs Meer hinaus. Wir merkten
bald, dass sie nur auf ein ankommendes Schiff warteten und die Delfine bereits
gesehen hatten. Da die Delfine aber mehrmals am Tag diesen Strand aufsuchen,
entschlossen wir uns, noch zu bleiben. Hans ging in die kleine Ausstellung im
Visitor Center und ich setzte mich auf den Steg und wartete. Tatsächlich, nach
einer Weile sah ich in der Ferne plötzlich zwei Delfine auftauchen, die
immer näher kamen. Das Warten hat sich gelohnt. Ich ging ein paar Schritte ins
Wasser, um sie besser fotografieren zu können. Mittlerweile kamen immer mehr
Leute dazu und schnell bildete sich eine kleine Traube Menschen um die
Delfine. Hans kam noch rechtzeitig zurück und so konnte er sie auch noch sehen.
Ein fantastisches Erlebnis, diese einmaligen Meerestiere so hautnah zu erleben
und das in freier Natur. Obwohl sie nicht gefüttert wurden, blieben sie über
eine halbe Stunde, bevor sie wieder im unendlich weiten Ozean verschwanden.
Auf dem Rückweg machten wir einen kleinen Abstecher zum Hamelin Pool. Eine alte
Telegraphenstation wurde von freiwilligen Einheimischen vor dem Verfall gerettet
und kann besichtigt werden. Naturwissenschaftlich hochinteressant sind hier aber die
Stromatoliten. Es handelt sich dabei um die ältesten fossilen Lebewesen der
Erde. Vor dreieinhalb Milliarden Jahren begannen Bakterien mit der
Sauerstoffproduktion und formten im salzhaltigen Wasser die charakteristischen
"lebenden Felsen", die von einem Steg aus besichtigt werden können. Diese
eigenartig geformten "Steine" haben uns sehr fasziniert.
Am späten Nachmittag erreichten wir das gepflegte
Billabong Roadhouse an der
Küstenstrasse.
Donnerstag; Nach gut einer Stunde Fahrt kam die Abzweigung nach Kalbarri. Auf der von vielen schönen Wildblumen gesäumten Strasse fuhren wir zum Küstenort Kalbarri. Kurz vor der Ortschaft lohnte sich der kurze Abstecher auf einen kleinen Hügel, von dem man die Küste und den Ort überblicken konnte. Wir suchten als erstes den von Hilde und Leo empfohlenen Campingplatz (Anchorage) auf, wo wir für vier Tage einen Platz buchten. Der Campinglatz liegt direkt am Murchison River. Am Mittag schauten wir uns Kalbarri an, gingen im kleinen Supermarkt einkaufen und danach ins Internetcafe. In der letzten Zeit verbrachten wir immer häufiger unsere Zeit mit dem Löschen der ungewollten Werbe-Mails. Es scheinen jeden Tag mehr zu werden. Wir freuten uns aber jedes Mal, wenn auch noch ein paar Mails von unseren Freunden dabei waren.
Freitag; Wir gingen den Tag gemütlich an, erst gegen
Mittag machten wir uns zu Fuss auf den Weg zum nahe gelegenen "Wildflower
Centre". Ein ca. 2 km langer Pfad schlängelt sich durch eine typische
Buschlandschaft. Da wir an jeder Ecke neue Arten von Blumen entdeckten und
natürlich fotografieren mussten,
brauchten wir für die Besichtigung gute zwei Stunden.
Der Staat Western Australia ist auch bekannt für seine Wildflowers, die vom Juli
bis November blühen.
Samstag; Ein Tag im Kalbarri Nationalpark.
Wir waren gerade mit dem Frühstück fertig, da kam Leo vorbei und lud uns ein,
mit ihnen in den Kalbarri Nationalpark zu fahren. Wir waren natürlich sehr froh,
dass wir unser Auto stehen lassen konnten, denn die ca. 70 km ungeteerten Strassen hätten
unserem Camper wohl nicht so gut getan. Dankbar nahmen wir sein Angebot an.
Gekonnt steuerte Leo seinen 4WD über die zum Teil sehr sandigen Pisten. Vom
Aussichtspunkt Hawks Head hatten wir einen ersten Eindruck über die gewaltige
Felslandschaft. Der Murchison River hat sich hier
tief in die Felsen eingegraben. Danach ging es zu den beiden Aussichtspunkten Z-Bend
und Nature Windows. Vom Z-Bend Lookout hatte man einen wirklich atemberaubenden
Blick auf die tief unter uns liegende Schlucht. Ob man da wohl hinuntersteigen
kann? Wer sucht, der findet einen Weg! Leo suchte nicht lange und schon waren
wir alle vier am klettern. Einmal mussten wir sogar ein steiles Stück auf einer
Leiter überwinden. Schlussendlich kamen wir unten an und stellten fest, dass wir
alle vier noch gut zu Fuss waren. Wir haben jedenfalls den Abstieg nicht bereut.
Zum Abschluss des Tages besichtigten wir noch das "Nature Window". Durch
ein Felsenfenster konnten wir das Tal mit dem Murchison River sehen.
Es war ein schöner, erlebnisreicher Tag, den wir sehr genossen.
l
Sonntag; Die wilde Küste lockt! Vom Ort Kalbarri
führt die Red Bluff Road ca. 17 km der Küste entlang, wo immer wieder kurze
Stichstrassen zu den einzelnen Aussichtspunkten führen. Wir nahmen uns den
ganzen Tag Zeit und fuhren jeden Aussichtspunkt an. Schon beim ersten hatten wir
Glück und sahen gleich eine ganze Delfingruppe unter uns vorbeiziehen. Wir
verweilten noch eine Weile und wurden belohnt! Einige Wale zogen vorbei, einer war so nahe, dass es uns gelang, ihn einigermassen aufs Bild
zu bekommen. Von einem Aussichtspunkt aus machten wir noch eine Küstenwanderung.
Wir nehmen viele schöne Erinnerungen an diesen einmaligen Nationalpark mit, für
uns ist er einer der Schönsten.
Als wir zurück auf dem Campingplatz kamen, luden uns Hilde und Leo einmal
mehr zu Kaffee und Kuchen ein. Viele Gelegenheiten zum "Käfele" wird es wohl nicht
mehr geben, denn sie haben noch einen weiten Heimweg nach Geelong bei Melbourne.
50. Woche 13. bis 19. September 2004
Montag; Hinter uns lag eine fast schlaflose Nacht. Nach Mitternacht haben wir das Formel 1 Rennen von Monza angeschaut und um 7 Uhr hiess es für uns schon wieder Aufstehen um das US Open Tennisfinal zwischen dem Australier, Lleyton Hewitt und Roger Federer zu sehen, welches aus Schweizer Sicht sehr erfreulich verlief. Am späten Vormittag verliessen wir den schönen Campingplatz und wollten nur schnell im nahe gelegenen Internetcafe unsere Homepage aktualisieren. Aus der geplanten halben Stunde wurden deren vier, da Hans auch noch das Windows und diverse Programme updatete. Als wir endlich von Kalbarri los fuhren, war es schon später Nachmittag. Unterwegs hielten wir nochmals beim Red Bluff an, um die wilde Küstenlandschaft von Kalbarri noch einmal zu sehen. So kamen wir halt nur ca. 70 km weit bis nach Port Gregory, wo wir vom Campingplatz einen Abendspaziergang an die Beach machten und einmal mehr einen stimmungsvollen Sonnenuntergang erlebten. Die schwierigste Arbeit kam am Abend, als wir uns für eines der rund 70 geknipsten Sonnenuntergangsbilder, welches in die Homepage sollte, entscheiden mussten.
Dienstag; Wir fuhren gegen Mittag los und kamen bis kurz vor
Geraldton. Ein schöner Campingplatz (Drummond
Cove Holiday Park) mit Sicht aufs Meer lud uns zum Bleiben ein.
Ein kurzer Spazierweg führte zum Strand hinunter. Ausser uns waren nur ein paar
wenige Fischer anwesend.
Mittwoch; Da es uns hier so gut gefiel, schalteten wir einen Ruhetag
ein und benutzten die Gelegenheit um wieder einen Teil unserer Fotos zu
sortieren.
Donnerstag; Einmal mussten wir ja ein Stück weiter und so fuhren wir die 10 km
nach Geraldton.
Geraldton hat ca. 20'000 Einwohner und ist das Verwaltungszentrum des
Mittleren Westens und der "Batavia Coast". Die Stadt wurde im Jahre 1842
aufgrund von Kupfer- und Bleivorkommen gegründet. Auch die Goldsucher, die im
Murchison Becken fündig wurden, nutzten die Stadt schon früh als Hafen. Die
industriellen Hafenanlagen sind unübersehbar.
Es wurde hier in der Stadt zurzeit mächtig gebaut. Über einige Umleitungen
erreichten wir den Moore Point an der Küste. Danach besuchten wir das HMAS Sydney Memorial hoch über der Stadt
und genossen den Ausblick auf den Ort. Nach dem Mittagessen erledigten
wir noch unsere Einkäufe und am Nachmittag fuhren wir Richtung
Mullewa ins Landesinnere, denn wir wollten den kleinen Umweg über Mullewa und
Mingenew machen. Hier sollen die Wildflowers zurzeit am schönsten blühen. Wir
übernachteten in Mullewa auf dem
Gemeinde-Campingplatz.
Freitag; Da wir auf der Strecke nach Mullewa keine nennenswerten
Wildflowers gesehen hatten, gingen wir ins Touristbüro, um uns
nach dem Wildflower Scenic Drive zu erkundigen. Die nette
Dame war sehr hilfsbereit und erklärte uns den Weg zum "Coalseam Conservation
Park" und meinte, sie hätten aber im Dorf noch eine alte sehenswerte Kirche mit einem
kleinen Museum, die sie uns gerne zeigen würde. Natürlich sagten wir gerne zu
und so erhielten wir wieder
einmal eine "private" Führung. Kurz nach Mullewa begann dann der
"Wildflower Scenic Drive". Als wir in den Coalseam Park kamen, staunten wir
wirklich über die Vielfalt der Blumenwiesen. Eine steile Strasse führte auf
einen kleinen Hügel hinauf und hier hat man einen guten Ausblick über das Tal.
Anstatt wieder zurück auf die Hauptstrasse zu fahren, blieben wir auf der
Kiesstrasse und erreichten gegen Abend den kleinen Ort
Mingenew.
Samstag; Als wir am Morgen erwachten, lag Nebel über dem
kleinen Ort. Bevor wir Mingenew verliessen, machten wir trotzdem noch einen kleinen
Abstecher auf den örtlichen Lookout. Nach einer Weile lichtete sich der Nebel
und der kleine Ort lag in der Sonne. Danach ging es weiter zurück Richtung Küste.
Wir kamen zur Mittagszeit nach Dongara und Port Denison.
Wir entschlossen uns, doch noch bis Jurien Bay weiter zu fahren und freuten uns, Hilde und Leo
wieder zu sehen, die auf dem dortigen
Campingplatz waren. Heute hiess es von den Beiden Abschied zu nehmen, da sich
von nun an unsere Wege trennten.
An dieser Stelle möchten wir uns noch einmal für all die
schönen gemeinsamen Stunden bedanken und wünschen ihnen eine gute Heimreise nach
Geelong.
Sonntag; Der (einzige!) Campingplatz in Jurien Bay lud uns nicht zum weiteren
Bleiben ein, deshalb machten wir uns auf den Weg nach Cervantes. Unterwegs
liessen wir es uns nicht nehmen, immer wieder an der schönen Küste anzuhalten
und den weiten Blick über den Indischen Ozean zu geniessen. In Cervantes
angekommen, spazierten wir zuerst durch den Campingplatz (Pinnacles), um uns dieses Mal den
Stellplatz selber auszusuchen! Und siehe da, obwohl gut besucht,
erhielten wir unseren gewünschten Platz. Wir verbrachten den restlichen
Tag mit Wäsche waschen (Erika) und am Computer (Hans). Denn seit Hans das
Windows XP Service Pack 2 installiert hatte, will der
Computer nicht mehr so recht arbeiten! Am Abend gelang es Hans, ihn wieder zu
"motivieren", unsere Mails zu senden, beziehungsweise zu empfangen.
51. Woche 20. bis 26. September 2004
Montag; Ein paar Kilometer ausserhalb Cervantes liegt der Nambung
Nationalpark, in dem sich das sehenswerte Pinnacle Desert befindet.
Die Pinnacles sind Tausende von verwitterten Kalksteinfelsen, die sich bis zu
4 m Höhe erheben und über ein mehrere Quadratkilometer grosses Gebiet verstreut
liegen. Zusammen mit dem hellen Wüstensand ergeben sich faszinierende
Farbenspiele.
Unseren Camper mussten wir beim Parkeingang stehen lassen, was uns die Dame
am Parkeingang "sehr freundlich" wissen liess. Da wir sowieso
vorhatten, den 3.5 km langen Rundweg zu Fuss zu erkundigen, war es für uns
selbstverständlich, das Auto beim Eingang zu parkieren. Einmal mehr stellten wir
fest, dass wir mit so einem grossen Camper nicht immer willkommen sind. Bevor
wir uns auf den Rundweg machten, konnten wir es nicht sein lassen, nochmals zu
der "netten Dame" hinzugehen und sie zu fragen, wieso sie uns so unfreundlich
empfangen hatte. Unter anderem interessierte uns, warum sie uns in einem
barschen Ton als erstes aufforderte, den Motor abzustellen, obwohl das vor und
nach uns keiner machte. Wir haben schon oft genug festgestellt, dass hier der
Motor bei stehendem Auto manchmal über zehn Minuten läuft und es keinem
Australier in den Sinn kommt, sich darüber aufzuregen. Nach einem langen,
intensiven Gespräch, rang ich der Dame zum Schluss doch noch eine Entschuldigung
ab. Danach spazierten wir gemütlich durch die eigenartig geformten Felsen, die
sich wie kleine Berge aus dem hellgelben Sand erheben. Auf der Rückfahrt hielten wir
noch bei einigen schön gelegenen Aussichtspunkten an.
Dienstag; Wir staunten nicht schlecht, als es am Morgen in Strömen regnete. Seit ca. drei Monaten hatte es tagsüber nie mehr geregnet. Von Cervantes aus ging es wieder zurück auf den Küsten-Highway. Immer wieder hielten wir an, um die am Wegesrand zahlreichen Blumen und Sträucher zu fotografieren. Oft entdeckten wir eine neue Blumensorte. Auch ein seltener White Tailed Black Cockatoo kam uns vor die Linse. Die Fahrt durch den Badgingarra Nationalpark haben wir trotz des Regens sehr genossen. Gegen Mittag erreichten wir den Brand Highway und kamen langsam aber sicher in das Einzugsgebiet von Perth und dementsprechend nahm der Verkehr stetig zu. Bis Perth durchfahren wollten wir nicht, deshalb kam uns das Waddi Bush Resort, das auf einer Farm liegt, gerade recht. Als wir vom Hwy in die ungeteerte Zufahrtsstrasse abbogen, fing es wieder an zu regnen. Der rote Staub und der Regen ergaben zusammen einen saumässig dreckigen Camper! Da hiess es, zuerst einmal ein paar Kübel Wasser an die Wände und Räder zu schütten, um wenigstens das Gröbste abzuwaschen.
Mittwoch; Das Wetter hatte sich gebessert und so genossen wir einen schönen Tag auf dem Resort. Der Besitzer hatte einen Naturpfad durch sein Land angelegt, den wir natürlich erkundigten. Abgesehen von den vielen Blumen, sahen wir auch sehr schöne farbige Vögel. Es gab auch einen kleinen Tierpark mit Kängurus und Emus.
Gegen Abend wurden wir von einer Gruppe Australier, die es sich
bei der BBQ-Area
gemütlich gemacht hatten, spontan zum Suppentopf eingeladen. Wir erfuhren, dass
sie zu einem Wohnwagenclub von Perth gehören. Wir sassen lange zusammen, bis uns die Kälte in die
Wohnwagen, resp. Camper trieb.
Donnerstag; Trotz des erneuten Regens, entschlossen wir uns, doch noch einen Tag auf
diesem schönen, ruhigen Platz zu bleiben. So verbrachten wir wiederum einen Tag mit dem Aussortieren unserer
bis heute ca. 14'000 geknipsten Fotos.
Freitag; Bevor wir weiterfuhren, gingen wir nochmals zum kleinen Tierpark. Die
Gehege sind grosszügig angelegt und gegen den Busch sogar offen. Obwohl kein
Futtermangel herrscht, werden die Tiere einmal pro Tag gefüttert, so bleiben sie
natürlich in der Nähe des Zauns. Hier wären wir gerne noch geblieben, aber nach
ein paar Tagen ohne Einkauf gingen die Vorräte zur Neige. So fuhren wir weiter zur nächsten Ortschaft Moora. Hier kauften wir noch einmal
Lebensmittel für die noch verbleibenden Tage ein. Im
örtlichen Telecenter konnten wir unseren Laptop wieder einmal ans Netz anschliessen. Da ein Motorhome Club den einzigen
Campingplatz von Moora für sich in Beschlag nahm, mussten wir weiter nach Dandaragan.
Dort fanden wir bei der
Rest Area eine Übernachtungsmöglichkeit.
Samstag; Die Fahrt auf der Nebenstrasse von Dandaragan zurück zum Highway war eine Augenweide.
Ganze Felder wild wachsender "Calla" Lilien säumten die Strasse. Wir kreuzten
den Brand-Highway und fuhren die alternative Route der Küste entlang Richtung
Perth. Beim Windsurfing Ort Lancelin gab es zwar einen Campingplatz, aber es
schien uns, als hätte er früher mal bessere Zeiten gehabt, so fuhren wir weiter bis Guilderton. Der Moore River endet hier im Indischen Ozean. Der
Campingplatz
liegt direkt am Flussdelta und wir bekamen einen wirklich schönen Stellplatz. Vom
einem kleinen Hügel aus hatten wir eine schöne Aussicht auf den Moore River und
konnten erneut einen
faszinierenden Sonnenuntergang bewundern.
Sonntag; Heute hiess es ausschlafen, denn der Regen klatschte gegen die Scheiben und wir waren um unseren geräumigen Camper froh. Im Laufe des Vormittages besserte sich das Wetter und das nahmen wir zum Anlass einen kurzen Spaziergang an der Beach entlang und durch den Ort zu unternehmen.
52. Woche 27. September bis 3. Oktober 2004
Montag; Unsere letzte Woche hier in diesem schönen Land hat
leider begonnen.
Gegen Mittag fuhren wir ein Stück weiter der Küste entlang. Den Nachmittag
verbrachten wir im Yanchep Nationalpark. Hier werden verschiedene Darbietungen
angeboten, unter anderem eine Aborigines Tour "Share the Dreaming", welche wir
uns nicht entgehen liessen. Wayne, so hiess unser Guide, brachte uns das Leben
seines Volkes im Busch eindrucksvoll näher. Er stellte für uns innerhalb von
zehn Minuten ein Schneidewerkzeug her. Zutaten; Feuer, ein Holzstab, ein Stück vom Grass-Tree, ein Stück Kohle, ein bisschen Kangaroo-Poo und einen
scharfen Stein. Es ist kaum zu glauben, was man alles mit so wenigen Dingen aus
der Natur herzustellen vermag. Wir durften das Werkzeug behalten, was uns sehr
freute. Nach den Vorführungen spazierten wir zum Koala Gehege. Die meisten schliefen in den Bäumen, aber einer sass
genüsslich mitten im Futtertrog.
Da es inzwischen zu spät geworden war, um ins Swan Valley zu fahren, blieben wir
in Quinns Rock auf einem schönen
Campingplatz mit Sicht aufs Meer.
Dienstag; Unser Kreis um Australien hat sich geschlossen. Wir erreichten Perth und fuhren auf dem Reid Hwy ins Swan Valley. Für die letzten paar Tage buchten wir einen Platz im Perth Holiday Park. (Big4 Kette). Und wieder einmal mussten wir feststellen, dass es einen Grössenunterschied der Stellplätze zwischen Wohnwagen und Camper gibt. Es zahlen zwar alle denselben Preis, nur sind die Wohnwagenplätze doppelt so gross. Auf dem uns zugewiesenen (Park-) Platz hätten wir praktisch nicht mal unseren Tisch aufstellen können, geschweige denn unser Vorzelt! Wir haben aber auch auf unserer Reise gelernt, nicht immer den ersten uns zugewiesenen Platz zu akzeptieren. Und siehe da, es war "no problem", auf einen anderen Platz zu wechseln und so hatten wir uns für einen der wenigen, etwas teureren, so genannten Ensuite-Plätze entschieden, um uns den Luxus mit eigener Dusche und Toilette zu gönnen. Zudem erfreuten wir uns auch noch an der Aussicht auf die Reben des Swan Valley.
Mittwoch; Dass wir uns richtig entschieden hatten, den Platz zu wechseln, zeigte sich auch am Morgen, als über den Reben die Sonne aufging und den Camper allmählich aufwärmte, denn es war ziemlich kühl während der Nacht. Heute stand Perth auf dem Tagesprogramm. Wir fuhren mit dem Bus in die Stadt. Es gab für uns einiges zu erledigen, unter anderem wollten wir unseren Rückflug bestätigen. Damit uns unsere Freunde zuhause wieder erkennen, entschlossen wir uns, hier in Perth noch zum Coiffeur zu gehen. Seit Darwin hatten wir ja keine grössere Stadt mehr gesehen und so genossen wir es, durch die Strassen von Perth zu bummeln.
Donnerstag; Am Nachmittag besuchten wir das Swan Valley. Viele Reben säumen den
"Swan Valley Scenic Drive", der 32 km lang ist. Allerdings hielten wir uns zurück, in den vielen
Weingütern den kostbaren Saft zu testen, da wir ja auch keinen Wein kaufen wollten,
um diesmal nicht nochmals die gleichen Probleme, wie in Zürich mit dem
Übergewicht, beim einchecken zu haben. Deshalb war die Fahrt schnell absolviert.
Freitag; Wir wollten noch einmal über den Capuccino Strip in Fremantle bummeln
und so nahmen wir den Zug und erreichten gegen Mittag den Ort, an dem wir vor
einem Jahr zur Schule gingen. Vieles kam uns sofort bekannt vor. Als erstes
stillten wir den Hunger mit Fish & Chips (für und die Besten von Fremantle)
beim Hafen. Später bummelten wir durch den "Fremantle Market" und den Capuccino
Strip. Als wir dann vor der Schule standen, hatten wir das Gefühl, als müssten
wir gleich wieder in den Unterricht. Später fuhren wir zurück nach Perth und
spazierten dem Swan River entlang.
Samstag; Während Hans noch tüchtig ausschlief, konnte ich in Ruhe mal den ersten
Koffer packen. Am Nachmittag nahmen wir die Einladung unserer Gastfamilie wahr,
denn Ricky hatte uns eingeladen, vor dem Abflug noch bei ihnen vorbei zu kommen.
Es galt also, den Weg nach Bibra Lake wieder zu finden. Wie meistens nahm Hans
das Steuer und ich den Stadtplan und siehe da, diesmal gelang es mir, den Weg
auf Anhieb zu finden. Jetzt, wo unsere
Australienreise zu Ende geht, habe ich die Strassenkarten langsam aber sicher im Griff!
Unsere Gastfamilie inklusive Pommy empfing uns äusserst herzlich. Nach einem
feinen Barbeque sassen wir noch lange gemütlich zusammen und hatten uns
natürlich viel zu erzählen.
Sonntag; In Perth hat gestern Samstag die einwöchige "Royal Perth Show" begonnen, eine
Mischung zwischen Frühlingsmesse und Zürcher Knabenschiessen. Wir verbrachten
den Tag im "Showground". Es gab einiges zu sehen. Eine riesige Menschenmenge
schlängelte sich durch die Ausstellungshallen. Wir schauten eine Weile einem
Schafscherer zu. Ein guter Schafscherer schert 25 Schafe in einer Stunde, wir
merkten ziemlich schnell, dass es sich hier um einen harten Job handelt.
Am Nachmittag war eine Autoshow im Gange, hier zeigten vier "Holden" Fahrer ihr Können, indem sie ihre Autos aufeinander zu und über Rampen steuerten. Gegen Abend fuhren wir noch das letzte Mal nach Fremantle um uns von dieser schönen Stadt zu verabschieden.
Camper Abgabe und Rückflug 4. Oktober 2004
Montag;
Den Morgen verbrachten wir mit Packen und Camper ausräumen. Am Mittag fuhren wir
nach Kewdale (Boomerang
Campers) und brachten das Auto zurück.
Mit einem Taxi ging es zum Flughafen zum Einchecken. Da wir ja schon beim
Hinflug zu viel Gepäck hatten, hiess es wieder verhandeln. Diesmal hatten wir
Glück und mussten nichts nachzahlen. Es gelang mir auch, die Sitzplätze beim
Notausgang zu organisieren, so konnten wir wenigstens beim langen Flug nach
Dubai die Beine strecken.
Um 22.30 hiess es dann endgültig Abschied von Australien zu nehmen. Ein letzter
kurzer Blick auf das unter uns liegende Perth und immer weiter stieg der Flieger
in den Nachthimmel. Wir erreichten Dubai am frühen Morgen. Wegen Nebels konnten
wir in Dubai nicht pünktlich starten und so kamen wir mit einer kleinen
Verspätung in Zürich.
Wir kamen mit gemischten Gefühlen in Zürich an. Einerseits freuten wir uns,
unsere Freunde wieder zu sehen, andererseits war leider unsere schöne
Australienreise zu Ende.