Cairns bis Alice Springs
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37. Woche 18. bis 20. Juni 2004
Freitag; Wir erledigten noch einen Grosseinkauf und deckten uns
bei der Schweizer Bäckerei in Cairns mit Brot, Diplomat und Cremeschnitten ein.
Bei der Ortschaft Gordonvale verliessen wir die Ostküste. Bis zum Ort
Ravenshoe begleiteten uns die sanften grünen Hügel und Weiden des Tablelands. Da
es in Ravenshoe keinen Campingplatz gibt, empfahl man uns im örtlichen Visitor
Center auf dem Bauernhof "Cedar Vale" zu übernachten.
Als wir dort ankamen, sassen noch zwei Schweizer Gäste am Tisch in der
Bauernstube, Alex und Susann.
Nach dem Nachtessen sassen wir noch alle gemütlich zusammen und verständigten
uns, mit Rücksicht auf unsere Gastgeberfamilie, fairer weise in Englisch.
Samstag; Am frühen Morgen zeigte uns die Bäuerin den Weg zum Fluss hinunter, wo
manchmal Schnabeltiere (Platypus) zu sehen seien. Wir hatten Glück und auch die
nötige Geduld und sahen doch tatsächlich die ersten Schnabeltiere in freier
Wildbahn. Leider blieben diese scheuen Tiere nicht lange genug an der
Wasseroberfläche, so dass die Zeit sie
zu
Fotografieren nicht reichte. Immer wieder tauchte eines auf, um gleich danach
wieder abzutauchen. Nach dem Frühstück sassen wir noch mit Alex und Susann
zusammen um unsere Erlebnisse auszutauschen. Vom Outback her kommend,
konnten sie uns so manchen Tipp über alles Mögliche vermitteln. Wir
revanchierten uns und gaben ihnen einige Informationen über Cairns und die
Ostküste. Alex hatte auch seinen Laptop dabei und so konnten wir uns über ihre
schönen Bilder vom "Red Center" (Ayers Rock und Olgas) freuen. Wir
hatten uns so viel zu erzählen, so dass wir total die Zeit vergassen und
irgendwann gegen drei Uhr hiess es Abschied nehmen. Der Bauer bot uns an, unseren
Frischwassertank noch mit seinem Quellwasser aufzufüllen und "hoppla" da
passierte es! die Düse trennte sich vom Schlauch und fiel unglücklicherweise in
unseren Wassertank. Irgendwie musste sie ja da wieder hinaus! Aber wie? Nach
anderthalb Stunden Arbeit war sie wieder an ihrem ursprünglichen Platz. Da es
inzwischen schon zu spät war, um die Weiterreise anzutreten, beschlossen wir,
noch eine Nacht auf dem gemütlichen Bauernhof zu bleiben.
Sonntag; Nach dem Frühstück verabschiedeten wir uns von der freundlichen
Bauernfamilie.
Kurz nach Ravenshoe besichtigten wir den äusserst sehenswerten "Millstream"
Wasserfall, übrigens der breiteste von Australien.
Kaum hatten wir den Ort verlassen verengte sich die Strasse von zwei Spuren auf nur noch eine Spurbreite. Beim Kreuzen mit einem normalen Personenwagen musste man mindestens mit zwei Rädern auf dem Bankett fahren. Schon bald kamen uns aber die ersten so genannten "Road Trains" entgegen, denen mussten wir den ganzen Belagsstreifen überlassen, um einerseits keine Steine in die Windschutzscheibe zu erhalten und anderseits nicht im Staub zu ersticken. Bei Minnamoolka bogen wir auf den "Savanna Gulf Way" ein, bei welchem grösstenteils auch nur eine Fahrspur geteert ist.
Wir fuhren bis zum Ort Mount Surprise, der aus einem "Roadhouse"
(Hotel), einer Tankstelle, zwei Caravanparks und ein paar wenigen Wohnhäusern
besteht.
Wir entschlossen uns hier zu übernachten und machten noch einen kleinen
Spaziergang zum "Roadhouse". Hier zeigte es sich wieder einmal, dass man als
Fussgänger in diesem Land nicht weit kommt. Wir waren kaum fünf Minuten
unterwegs, erstickten wir schon fast im Staub, da es den wenigsten Autofahrern
in den Sinn kam, ein bisschen das Tempo wegzunehmen. Im Gegenteil, einer fuhr
uns fast um und ein anderer fuhr absichtlich auf das Bankett um ja viel Staub zu
produzieren. So kehrten wir bald wieder um und genossen den Sonntagabend auf dem
ruhigen Campingplatz (Bedrock
Village Caravan Park).
38. Woche 21. bis 27. Juni 2004
Montag; In Georgetown machten wir einen kurzen Zwischenstopp um
aufzutanken. Am Nachmittag erreichten wir
Croydon. Im örtlichen Visitor Center
wurden wir sehr freundlich empfangen und mit einem kleinen Ortsplan auf die
Erkundung des Ortes geschickt. Während der Goldrauschzeit lebten hier mehrere
tausend Leute. Viele der alten Gebäude sind
noch gut erhalten, das Hotel stammt aus dem
Jahre 1887. Heute leben hier nur noch ca. 250 Einwohner.
Dienstag; Wieder einmal wurden wir von einem Schwarm Galas (Papageien) geweckt. Der
ganze Baum neben unserem Camper war voll von diesen schönen Vögel. Nach dem
Aufbruch machten wir noch einen Abstecher zum in der Nähe gelegenen Lake Belmore hinaus. Von einem
Aussichtspunkt hatten wir eine gute Sicht auf Croydon, das mitten im
"Outback" liegt.
Von Croydon aus begaben wir uns auf den Weg nach Normanton, der Heimat des "Gulf Lander Zuges", der von dort aus einmal wöchentlich nach Croydon und wieder zurück fährt. In Normanton ist vor allem der schöne Bahnhof eine Besichtung wert.
Spontan entschlossen wir uns, doch noch die siebzig Kilometer
hinaus zur Küste zum kleinen Fischerdorf Karumba zu fahren. Ob wir wohl schon wieder Sehnsucht nach dem
Meer hatten? Nicht unbedingt, aber der Sonnenuntergang soll in Karumba etwas ganz besonderes
sein. Wir kamen am Nachmittag am Golf von Carpentaria an und fanden einen
ziemlich gut besuchten Campingplatz (Point
Caravan Park) vor (hauptsächlich Fischer). Danach machten
wir uns auf einen Spaziergang zum Meer. Auch hier sahen wir wieder die
Warntafeln wegen den Krokodilen. Wir kauften uns im örtlichen Fish & Chips Shop
unser Abendessen und setzten uns an den Strand. Wir hatten eigentlich nicht vor,
unser Abendessen mit jemanden zu teilen, aber kaum hatten wir uns hingesetzt,
schwups, war auch schon ein grosses Stück Fisch weg! Da kam doch tatsächlich
ein Bussard von oben wie ein Pfeil hinab geschossen und fackelte nicht lange.
Zwischen uns hindurch fliegend, stahl er sich das beste Stück, ich konnte gerade
noch die Chips retten.
Der Sonnenuntergang war wirklich spektakulär.
Wir verweilten so lange am Strand, dass wir den Weg zum Campingplatz im Dunkeln
zurückgehen mussten.
Mittwoch; Wir verweilten noch eine Weile am Meer, bevor wir uns wieder auf den Rückweg nach Normanton machten. Dort wurde noch einmal aufgetankt und dann ging es auf den Matilda HWY Richtung Mount Isa. Unsere heutigen Wegbegleiter waren vor allem tausende von Termitenhügel. In allen Formen und Farben standen sie beidseits der Strasse.
Zu unserem Bedauern sahen wir heute auch die
ersten totgefahrenen Kühe am Strassenrand. Kein schönes Bild! Hier auf diesen
Strassen gibt es leider über weite Strecken keine Zäune.
Wir fuhren bis zum "Burke &
Wills Roadhouse", das ca. 200 km von den nächsten Ortschaften entfernt
liegt. Ausser uns hatten sich noch einige Camper und etliche Road Trains zur
Übernachtung eingefunden.
Donnerstag; Als wir aufwachten, kannten wir unseren
Übernachtungsplatz fast nicht mehr, wo am Abend noch alles trocken war, floss
plötzlich ein kleines Bächlein unter unserem Sonnendach hindurch.
Was war geschehen? Der letzte Regen lag drei Monate zurück! Die Ursache war ein
undichtes Ventil beim Roadhouse Wassertank. Da jeder Bach in Australien, und sei er noch so
klein, einen Namen hat, tauften wir ihn kurzerhand "Roadhouse Creek". Bald wird
auch er ausgetrocknet sein! Wir brachen auf und fuhren über Cloncurry nach Mount Isa
(Sunset
Caravan Park).
Mount Isa, Gateway to the Outback, You're not a real Aussie 'till you've been to the Isa
Freitag; Da hier in Mount Isa die jährliche
"Agriculture" Ausstellung stattfand, waren alle Läden geschlossen. Um den Tag doch noch ein bisschen
ausserhalb des Campingplatzes zu verbringen, begaben wir uns auf eine "Mining
Tour". Hier in Mount Isa befindet sich eine der grössten Abbaustellen von Blei,
Silber, Zink und Kupfer. Unser Reiseführer hatte hier fünfunddreissig Jahre gearbeitet und
konnte uns deshalb alles ausführlich erklären. Unter anderem erfuhren wir, dass
die Mount Isa Mine einer schweizerisch-spanischen Gesellschaft gehört, was einen
australischen Touristen dazu bewog, abfällige Bemerkungen zu machen; von
Ausbeutung und Ausverkauf seines Landes war die Rede!
Die zweistündige Tour war für uns sehr informativ. Danach spazierten wir noch
auf den Aussichtspunkt hinauf.
Samstag; Bei der Weiterfahrt fuhren wir am "Showground" vorbei, wo die erwähnte Landwirtschaftsausstellung (ähnlich unserer Olma) im Gange war. Wir entschlossen uns einen kurzen Blick zu riskieren und im Nu waren ein paar Stunden vorbei. Neben einer grossen "Chilbi" und vielen Imbissbuden gab es auch eine Tierschau. Als wir bei der Rodeo Arena vorbei kamen, wähnten wir uns im "Wilden Westen". Hier schauten wir eine Weile zu, wie die Rinder von den "Cowboys" von ihrer Herde getrennt wurden, um sie zu markieren. Keine leichte Aufgabe für Reiter und Pferd, wie es uns schien. Aber die sattelfesten Männer und Frauen machten ihre Arbeit gut und ernteten dafür Punkte und Applaus.
Am Nachmittag machten wir uns doch noch auf den Weg nach Camooweal (Van
Park). Der Ort
liegt an der Staatsgrenze zum Northern Territory.
Sonntag; Kurz nach Camooweal verliessen wir den Staat Queensland
und vor uns lag die unendliche Weite des Northern Territory. Bis zum "Barkly
Homestead" Roadhouse bewältigten wir 265 km. Nach der Mittagsrast ging es
weiter Richtung Stuart Highway. Die Landschaft durch die Barkly Tablelands war wenig abwechslungsreich
und so konnte sich Hans einen Mittagsschlaf gönnen, während ich weiterfuhr. Zu
Beginn schien die Fahrt einsam zu werden, doch immer wieder begegneten wir
andern Campern. Die Strasse war schnurgerade und durchwegs zweispurig geteert.
Ab und zu wurden wir von den schnelleren Road Trains überholt. Nach weiteren
zwei Stunden Fahrt erreichten wir bei Three Ways den Stuart Highway und fuhren
Richtung Süden bis
Tennant Creek.
39. Woche 28. Juni bis 4. Juli 2004
Montag; Ausserhalb von Tennant Creek besuchten wir das Gold
Mining Museum, wo wir an der Führung durch einen nachgebauten Stollen
teilnahmen. Danach machten wir uns auf den Weg zu den Devil Marbles. Die
gigantischen Granitkugeln liegen ca.100 km südlich von Tennant Creek neben dem
Hwy. Wir erreichten die Marbles am Nachmittag und installierten uns auf dem
einfach ausgestatteten
Campingplatz. Wir unternahmen noch einen ausgiebigen
Spaziergang durch die Felsformationen. Am Abend nahmen wir mit einigen anderen
Campern am "Campfire Talk" teil.
Ein Nationalpark Ranger sprach über das Entstehen der Devil Marbles sowie über
Fauna und Flora und man erfuhr vieles über die Geschichte der hier lebenden
Aborigines.
Dienstag; Um sechs Uhr klingelte der Wecker, denn wir wollten keineswegs den
Sonnenaufgang verpassen. Wir machten uns auf, die von der Morgensonne speziell
schön beschienenen Steine, von allen Seiten zu fotografieren. Ob bei
Sonnenuntergang oder Sonnenaufgang, sehenswert sind die Devil Marbles auf jeden
Fall.
Nach dem Frühstück machten wir uns auf den 400 km langen Weg nach Alice Springs. Die Strasse bot nicht viel Abwechslung. Es herrschte wenig Verkehr und nach ca. 100 km Fahrt kamen uns sogar zwei Radfahrer entgegen. Kurz vor dem "Ti Tree Roadhouse" sahen wir eine Herde Dromedare. Nach weiteren zwei Stunden Fahrt sahen wir in der Ferne die Berge der "MacDonnell Ranges und erreichten Alice Springs am späten Nachmittag. Die mitten im Outback liegende Stadt schien ziemlich gut besucht zu sein. Wir hatten Glück und ergatterten einen der letzten Plätze auf dem Stuart Caravan Park.
Mittwoch; Da sich Alice Springs mitten in der Wüste befindet, kann die Temperatur in der Nacht durchaus gegen Null Grad absinken. Am Morgen hatten wir nur gerade 6 Grad im Camper. Im Laufe des Vormittags schauten wir uns Alice Springs an. Zuerst gingen wir auf den "Anzac Hill", um einen ersten Überblick über die Stadt zu bekommen. Von hier oben schien die Stadt nicht sehr gross. Danach bummelten wir durch die Fussgängerzone (Todd Mall), in welcher sich einige Kunstgalerien der Aborigines befinden. Wir bestaunten die schönen Malereien und die kunstvoll verzierten Didgeridoos. Anschliessend setzten wir uns in ein Internetkaffee, wo wir unser Notebook direkt an das Netzwerk anschlossen, um wieder einmal diverse Updates herunter zu laden.
Am Abend strapazierten wir unser Budget und genossen eine Aufführung des "Red Centre Dreaming" Theaters inklusive Nachtessen. Das Buffet bestand aus lokalen Spezialitäten, unter anderem hatte es Barramundi Fisch und Känguru-Spiesse. Die Vorführung war äusserst sehenswert. Die auf die Bühne geholten Touristen versuchten zum Teil etwas hilflos die Tanzbewegungen nachzumachen. Nach der Vorführung wurden wir mit dem Bus auf unseren Campingplatz zurück gebracht.
Donnerstag; "The Ghan" kommt!
Um 9 Uhr fuhren wir zum Bahnhof von Alice Springs und warteten auf den legendären Zug
(The Ghan). Die Zugstrecke wurde im September 2003 von Alice Springs nach Darwin verlängert.
Seit dem 1. Februar 2004 fährt er dreimal wöchentlich die Strecke von Adelaide bis Darwin.
Pünktlich um 9.20 fuhr er mit Schritttempo in den Bahnhof ein. "The Ghan"
ist mit 1.2 km Länge einer der längsten Personenzüge von Australien. Seine
Ankunft ist immer noch eine Touristenattraktion. Die Fahrgäste bestanden
vorwiegend aus gutbetuchten Pensionären.
Danach machten wir uns auf den 440 km langen Weg zum Ayers Rock Resort, wo wir uns für die nächsten drei Tage einen Campingplatz reserviert hatten. Es ist wieder einmal Schulferienzeit und halb Australien ist am Reisen. Beim Roadhouse Erldunda verliessen wir den Stuart Highway um zum berühmtesten Felsen von Australien zu fahren. Schon glaubten wir in der Ferne den Ayers Rock zu erblicken, doch war es erst der Mount Connor, der ziemlich ähnlich aussieht. Erst vom Campingplatz (Ayers Rock Resort Campground) aus hatten wir einen guten Blick auf den Uluru (Ayers Rock).
Freitag; Vom Ayers Rock Resort ist es nicht mehr weit zum Uluru Kata Tjuta Nationalpark. Der Eintritt in den Park kostet für drei Tage pro Person $ 25. Der Uluru ist 348 m hoch und hat einen Umfang von 8.8 km, seine Länge beträgt 3.4 km und die grösste Breite 2.4 km. Im Jahre 1985 wurde der Ayers Rock dem Volk der Anangu People übergeben. Seither heisst er Uluru. Für die Ureinwohner gilt der Berg als Heiliger Ort und sollte nicht bestiegen werden. Aus Respekt gegenüber den Aborigines entschieden wir uns deshalb nicht hinauf zu klettern. Hingegen wanderten wir auf dem 9.8 km langen "Base Walk" um den Berg herum.
Am Nachmittag parkierten wir unseren Camper auf der Sunset Viewing Area. Von hier aus kann das Farbenspiel am Abend am besten betrachtet werden. Kaum war die Sonne untergegangen, kam der Vollmond hinter dem Berg hervor. Unsere Geduld etwas länger zu bleiben hat sich auf jeden Fall gelohnt.
Samstag; Auf zu den
Olgas!
Kata Tjuta heisst in der Sprache der Aborigines "viele Köpfe" und so sehen sie
auch aus. Das Felsengebirge ist mit rund 40 km²
grösser als der Uluru und liegt 32 km westlich davon. Die Fahrt dorthin
dauerte gut eine Stunde.
Ein schöner Wanderweg führt durch das "Valley of the Winds". Der Weg begann
zuerst flach, doch bald ging es bergan. Bis zum ersten Aussichtspunkt (Karu
Lookout) waren viele Wanderer unterwegs. Danach wurde der Weg steiniger. Einige
Unentwegte gingen noch bis zum "Karingana Lookout" weiter. Danach ging
es steil bergab ins "Tal der Winde". Spätestens hier wussten
wir, woher das Tal seinen Namen hat. Der Wind blies uns ganz schön heftig um die
Ohren.
Nach ca. zwei Stunden Wandern hielten wir Mittagsrast. Während wir uns die Salamibrote schmecken liessen, kamen doch noch ein paar wenige Wanderer vorbei. Der Weg zurück zum Ausgangspunkt führte zwischen den einzelnen Hügeln hindurch und es dauerte noch gut eine Stunde bis wir wieder beim Parkplatz ankamen. Auf dem Rückweg kamen wir an der "Walpa Gorge" (Olga Schlucht) vorbei, deren Besichtigung wollten wir uns nicht entgehen lassen. Dort ging es auf einem gut ausgebauten Weg ca. eine halbe Stunde in die Schlucht hinein. Alles in allem war es wieder einmal ein langer Wandertag. Mit der Gewissheit, eine einmalig schöne Landschaft gesehen zu haben, fuhren wir zurück in das Resort.
Sonntag; Fahrt zum
Kings Canyon (300 km).
Der Kings Canyon
ist die grösste und bizarrste Schlucht Australiens. Er ist Teil des 72.200 ha
grossen Watarrka N.P. in der George Gill Range. Mit seinen steilen über 200 m
hohen Felswänden und tiefen, Farnbewachsenen Tälern stellt der Canyon einen
faszinierenden Einschnitt in der ansonsten trockenen Landschaft dar.
40. Woche 5. bis 9. Juli 2004
Montag; In der Nacht fielen ein paar Regentropfen und als am
Morgen der Himmel ziemlich bewölkt war, veranlasste dies uns, wieder einmal einen Ruhetag
einzuschalten.
Dienstag; Wir entschieden uns für den 6.5 km langen "Kings Canyon Walk". Die
Wanderung begann mit einer sehr steilen Steigung hinauf zum Rand des Canyons,
von wo aus wir einen fantastischen Blick über das ganze Tal hatten. Einige Familien
und Reisegruppen hatten wohl dieselbe Idee und so kamen wir uns manchmal vor
wie an einem Sonntag auf der Rigi. Wir passierten nach einem kleinen
Abstieg eine Brücke und kamen zu einem kleinem See mit dem Namen "Garden of Eden".
Nach der vierstündigen Wanderung spazierten wir noch zur
Quelle des Kings Creek "Kathleen Spring". Wir bestaunten die vielen
wunderschönen farbigen Blumen
und Sträucher, die auch bei den harten Bedingungen dieser Steinwüste prächtig
gedeihen. Da es mittlerweile schon spät war
und wir nicht in die Nacht hineinfahren wollten, übernachteten wir unterwegs auf einer
Rest Area zum "Nulltarif".
Mittwoch; Wir fuhren auf dem direkten Weg nach Alice Springs und
erreichten die Stadt am frühen Mittag. Der uns mehrfach empfohlene und deshalb
anvisierte Campingplatz "MacDonnell Ranges" (Big4) war "zum Bersten voll" und so
quartierten wir uns wieder auf dem
Stuart Caravan Park ein.
Donnerstag; Wir entschlossen uns für einen Abstecher in den West MacDonnell
Ranges
Nationalpark. Westlich von Alice Springs spannt sich der massive Block der Western
MacDonnell Ranges rund 160 km nach Westen. Von Alice Springs fuhren wir auf dem Larapinta Drive
aus der Stadt. Nach einer Weile trennte sich die Strasse und wir bogen auf den Namatjiara Drive ab,
welcher zur Glen Helen Gorge geht. Unterwegs besuchten wir die "Ochre Pits". Hier handelt es sich um eine heilige Stätte der Ureinwohner.
Die Aborigines holten sich hier den rotgelben Ocker für zeremonielle und
medizinische Zwecke.
In Ormiston Gorge fanden wir einen mitten in der Natur gelegenen Campingplatz. Wir machten uns auf die vierstündige Wanderung (Pound Walk). Der Weg führt zuerst bergauf und windet sich danach durch eine hügelige Landschaft bis zu einem Lookout, von wo aus wir das schöne Tal überblicken konnten. Unten im Tal bestaunten wir einmal mehr die vielfältige Pflanzenwelt. In diesem Tal haben wir zum ersten Mal einen Schwarm frei lebender Wellensittiche gesehen.
Das letzte Stück des Weges führt durch die Schlucht (Ormiston
Gorge) zurück.
Hier wurde es ruppig! Über Stock und Stein ging es durch das zum Teil
ausgetrocknete Flussbett hindurch, doch plötzlich hiess es; Schuhe ausziehen und durch knietiefes, sehr
kaltes Wasser waten. Trotzdem war es für uns eine der schönsten Wanderungen hier
im Red Centre.
Der
Campingplatz (Ormiston
George) hatte sich mittlerweile zu einem Parkplatz entwickelt, überall
standen Zelte herum und wir waren direkt froh, dass niemand unseren Platz
weggenommen hatte. Schulferienzeit, Australia goes Camping!
Freitag; Wir besichtigten am Vormittag die
Glen Helen Gorge und
fuhren danach auf dem Rückweg zum
Eller Creek, wo wir eine weitere
Wanderung unternahmen. Wir kamen am Mittag bei der spektakulären Felsschlucht "Standley
Chasm" an. Den Eintrittspreis von $ 6.50 (pro Person) finden wir schlichtweg
überzahlt! Auf einem viertelstündigen Fussmarsch konnte man zwischen den steilen Felswänden hindurchgehen. Nachdem der Weg steiler und
praktisch unpassierbar wurde, blieb ich zurück und Hans ging das letzte Stück
bis zuoberst allein weiter.
Am Nachmittag blieb noch genug Zeit, um den Alice Springs Desert
Park zu besuchen. Wir spazierten durch den sehr grosszügig angelegten Park und
bestaunten die "Free flying Bird-Show". Zum Abschluss sahen wir uns im
Ausstellungsgebäude einen sehr interessanten Film zur Entstehungsgeschichte der
MacDonnell Ranges an. Am Ende des Filmes senkte sich die Leinwand und dahinter
konnte man durch eine riesige Glasscheibe die MacDonnell Berge sehen. Danach
fuhren wir zum dritten Mal zum
Stuart Caravanpark (mit dem wir eigentlich
zufrieden waren) wo wir uns einen Platz reserviert hatten. Einmal mehr zeigte es
sich; ob man reserviert oder nicht, spielt eigentlich gar keine Rolle, wir
mussten uns schlussendlich mit einem sehr kleinen Abstellplatz begnügen.
Die Natur in Australien mag noch so schön sein, die
meisten Caravan Plätze sind es leider nicht!
Somit beenden wir wieder mal eine Seite und freuen uns auf das "Top End".