Schottland mit dem Mietwagen

1. Tag, Donnerstag, 24. Mai 2001 (Anreise)

Abflug mit British Airways nach Edinburgh mit Zwischenlandung in London.

Am Flughafen nahmen wir unseren Mietwagen entgegen, den wir bei Europcar bestellt hatten.

Es war ein neuer Rover 25 Automat mit erst 4'680 Miles. Er schien uns etwas klein, aber wie es sich später auf den Single Track Roads herausstellen sollte, hatte er die richtige Grösse. Nachdem wir unser Gepäck im Kofferraum verstaut hatten, fuhren wir mit dem kleinen Hüpfer Richtung Norden zur Forth Road Bridge, welche den Firth of Forth überquert, von Edinburgh die kürzeste Verbindung nach Perth.

 

 

Unterwegs vor Perth kamen wir zum Loch Leven wo wir übernachteten.   

(Hotel „The Lomond Inn“, Scotlandwell-Kinneswood).

 

2.Tag (Perth – Braemar)

Wir besuchten Perth mit seiner schönen Altstadt und der St.Johns-Kirche.

Der sehenswerte Scone-Palace liegt ganz in der Nähe. Es ist das Heim des Earl of Mansfield. Der obere Teil des Schlosses wird von der Familie bewohnt.

Das Schloss hat sehr schöne Banketträume, welche vom Schlossherrn für seine Empfänge benützt werden.

Im Schlosspark befindet sich der „Stone of Scone“ der Krönungsstein der schottischen Könige.

 

                                          

 

Scone Palace,                                                                       „Königin für 2 Stunden“

 


Über Blairgrowie kamen wir nach Braemar, wo am ersten Septemberwochenende die Highland-Games stattfinden, bei denen die englische Königsfamilie anwesend ist. Die Spiele sind so beliebt, dass die Eintrittskarten jeweils Monate im voraus ergattert werden müssen.

Bei unserem Besuch war der Ort wie ausgestorben. (War halt keine Queen da!)

  

3.Tag (Braemar – Nairn)

Von Braemar ist es nicht weit nach Balmoral Castle .

Der sehr schöne Schlosspark und der Ballsaal kann von Ende Mai bis Juli besichtigt werden.

Im August/September residieren die Royals hier. Dann ist die Umgebung abgeriegelt.

 

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Nach dem Besuch von Balmoral Castle fuhren wir auf einer „Single Track Road with Passing Places” über die Grampian Mountains. Hier lernten wir unseren kleinen Hüpfer schätzen. Da sich keine zwei Autos kreuzen können, musste jeweils einer beim Passing-Place warten.

 

 

Strasse B 976 „Single Track Road with Passing Places

 

 

Wir kamen über die Passstrasse nach Tomintoul und Granton.

Wir fuhren bis Nairn. In der Nähe von Nairn liegt Crawdor Castle, welches wir ebenfalls besuchten.

 

   

Crawdor Castle

 

 

Nairn ist ein vornehmer Ort am Morey Firth mit herrlichen Stränden und schöner Aussicht auf das Meer. Wir spazierten am Strand entlang und sahen einem Cricket-Match zu.

Wir übernachteten im Westerley Hotel.

 

4. Tag (Nairn – Loch Ness)

Die Hauptstadt der Highlands ist Inverness.

Wer hat noch nie vom dem geheimnisvollen Loch Ness gehört?  Auch wir haben nach dem Ungeheuer Ausschau gehalten, haben es jedoch nicht gesehen. Die Fahrt rund um den See lohnte sich auf jeden Fall. Man sollte darauf achten, dass man im Gegenuhrzeigersinn (Linksverkehr) um den See herum fährt, also zuerst die Hauptstrasse A82 nach Fort Augustus nimmt. Zurück nach Inverness fährt man über die Neben-Strasse Nr. B 862.

 

 

Im Linksverkehr ums Loch Ness

   

 

In Fort Augustus, am unteren Ende des See’s lohnt sich ein Halt um die mehrstöckige Schleuse (Schiffstreppe) anzuschauen, welche die Boote in den Caledonian Canal bringt. Wir hatten das Glück, dass gleich mehrere Schiffe in der Schleuse waren. So lief immer etwas.

 

                                     

 

Schiffsschleuse

 

 

Von Inverness fuhren wir über die Morey-Forth Bridge hinüber auf Black Island. Es war mittlerweile Abend. Wir fanden im Kinkel-House-Hotel ein ruhiges aussichtsreiches Plätzchen und ein gutes Abendessen.

Eine Insel-Rundfahrt bis Cromarty und Fortrose mit seinem schönen Leuchtturm rundete den Tag ab.

 

5. Tag (Loch Ness – Sheldag)

Auf der A 835 fuhren wir hinaus, entlang dem Loch Broom, nach Ullapol, einem herzigen Küstenstädtchen. Von dort wieder zurück um die Halbinsel herum ans Loch Maree. Wir kamen am Loch Ewe vorbei, wo der sehenswerte Inverwewe Garden liegt. Wer Freude an Azaleen und Rhododendren hat, sollte diesen schön gelegenen Garten besichtigen.

 

                      

 

Inverewe Garden, Azaleen und Rhododendren

 

 

Der Küstenstrasse, dem „Western Ross Trail“ entlang, fuhren wir bis Sheldag, alles enge Strassen. Ausser uns waren nur noch die typischen schottischen Hochlandrinder unterwegs.

 

                     

              

 Muuh.....                                                                                       Skye- Brücke

 

6. und 7. Tag (Skye Island)

Diese beiden Tage  hatten wir für den Besuch der Insel Skye vorgesehen.

Die Insel Skye ist die grösste und meistbesuchte Insel vor der schottischen Westküste.

Sie ist etwa 80 km lang und ca. 50 km breit.

Von Kyle of Lochalsh führt die Brücke über den „Inner Sound“ nach Kyleakin. Die Toll-Brücke (4.5o £) verbindet das Festland mit Skye. Früher gab es hier eine Fähre, doch seit der Erstellung der Brücke rentiert diese nicht mehr.

 

Von Kyleakin fuhren wir auf der A87 Richtung Portree. In Sligachan verliessen wir die Hauptstrasse und fuhren auf der Nebenstrasse A 863 hinüber nach Dunvegan.

 

 

                                        

 

Strasse auf Skye                                                                                Dunvegan Castle

 

 

In Dunvegan besuchten wir das Castle des Mc.Leods Clans. Keine andere Burg in Schottland kann sich rühmen, so lange ohne Unterbrechung von einer einzigen Familie bewohnt worden zu sein.

Die Burg ist seit 700 Jahren im Besitz der Familie. Die Lage ist wunderschön.

Nach dem Besuch des Schlosses machten wir uns auf die Suche nach einer Unterkunft.

Auf einer herrlich ruhig gelegenen Farm bot man B+B an.

 

                           

 

           Määäh......                                                                                      Kilt-Rock.

 

8. Tag (Skye-Island)

An diesem Tag fuhren wir auf der A 855 um die Insel herum, vorbei am gewaltigen „Kilt-Rock“.

Bei diesem touristisch erschlossenen Aussichtspunkt malte ein Händler gerade ein paar Stein-Häuschen.

Hier erwarben wir unser „eigenes Cottage“.

 

 

 

„My Home is my Castle“

 

 

Wir fuhren hinüber nach Portree, ein sehenswertes Fischerstädtchen.

Mittagshalt mit Fish & Chips. In Portree trafen wir wieder auf die Hauptstrasse A87.

Nach der Besichtigung von Portree fuhren wir hinunter nach Sligachan, wo wir einen Abstecher nach Elgol machten. Von dort aus sieht man die Cullins Hügel am besten, wenn sie nicht gerade, wie meistens, im Nebel liegen.

 

 

„The Cullins“

 

 

Gegen Abend trafen wir in Armadale ein, von wo aus die Fähre nach Malleigh wegfährt..

In Aird of Sleat, (ca. 4 miles ausserhalb von Armadale)  übernachteten wir in einem schön gelegenen Haus (B+B). Wir beschlossen, unser mitgebrachtes Picknick am Point of Sleat zu verzehren.

Dies erforderte einen Spaziergang von ca. 2  Stunden, hin und zurück. Zuerst mussten wir aber noch durch den Desinfections-Kübel, da der Weg ans Meer ausschliesslich durch Schaf- und Rinderweiden führte. Die Bauern waren immer noch skeptisch gegenüber den Touristen.

Wir genossen die Abendsonne an einem schönen einsamen Sandstrand. Das anvisierte Light-House haben wir leider nicht gefunden, wir seien aber nicht die einzigen, welche danach gesucht haben, sagte man uns.

 

                     

 

9. Tag (Skye-Island – Oban)

Wir nahmen die erste Fähre (09.25 Uhr) über den Sound of Sleat nach Malleigh.

Das Schiff hiess „Lord of the Isle“ und gehörte der Schifffahrtsgesellschaft Caledonian Mc Braine.

Sie stellt die meisten Fährschiffe zu den inneren und äusseren Hebryden.

Die Ueberfahrt dauerte ca. 1 Std. und  verlief sehr ruhig.

In Malleigh angekommen, fuhren wir über Glenfinnan (am Loch Shiel) Richtung Fort William.

In Glenfinnan steht ein Monument eines Highland-Kriegers welches an die Rebellion von Bonnie Prince Charlie gegen die Engländer erinnert.

 

Wir kamen nach Fort William wo wir durch die schöne Einkaufsstrasse bummelten. Hier endet der West Highland Way, den wir anschliessend an unsere Autoreise unter die Füsse nehmen werden. Hier befindet sich der höchste Berg von Grossbritannien; der Ben Nevis (1344 m). Nach der Besichtigung der Stadt fuhren wir dem Loch Lynne entlang nach Oban.

Oban, ein geschäftiges Städtchen, liegt am Firth of Lorn und hat ein eigenartiges Wahrzeichen; das Mc Craigh Folly, welches an ein römisches Kolloseum erinnert. Von hier aus hat man einen prächtigen Rundblick über die Stadt und ihren Hafen. Ständig ein- und auslaufende Fähren (zu den Hebryden) lassen Fernweh aufkommen.  

 

10. Tag (Oban – Inveraray)

Über Kilmartin und Tarbert gelangten wir auf die Halbinsel Kintyre.

An diesem Tag zeigte uns Schottland, wie es auch sein konnte; es regnete den ganzen Tag in Strömen und es blies ein heftiger Wind. Es war nass, trüb und kühl.

Trotzdem beschlossen wir, die Halbinsel hinunterzufahren. Wir wollten zum Leuchtturm „Mull of Kintyre“. Von Campeltown führt eine Strasse hinaus zum Leuchtturm. Doch ca. 5 km vor dem Leuchtturm endete die Fahrt plötzlich. Die Bauern hatten immer noch panische Angst vor der MKS, so dass sie einzelne Strassen noch nicht freigaben. So wendeten wir und fuhren zurück nach Tarbert.

Unterwegs bei Glenagardoch Point gelang uns das einzige Foto von Kintyre, während einer kurzen Regenpause.

 

 

 

Glenagardoch Point, Halbinsel Kintyre

 

 

Von Tarbert führte die Strasse dem Loch Fyne entlang, bis nach Inveraray, wo wir ein Hotel direkt am See fanden. 

 

11. Tag (Inveraray – North Berwick)

Das berühmteste Schloss in dieser Gegend Schottlands erhebt sich bei Inveraray. Es ist der Sitz des Campbell-Clans, des Herzogs von Agryll.

Einen Teil des Schlosses kann man besichtigen. Es ist sehr sehenswert wegen seinen berühmten Gemälden, der stilvollen Inneneinrichtung und der Waffensammlung. In jedem Raum liegen Beschreibungen in deutscher Sprache auf. Leider kann man den schönen Garten nicht besichtigen, da er zum privaten Teil des bewohnten Schlosses gehört.

 

   

Inveraray Castle

 

 

Nach dem Besuch des Schlosses fuhren wir um das Loch Fyne herum nach Glasgow. Hier fanden wir auch nach längerem Suchen keinen Parkplatz und so beschlossen wir nach Edinburgh weiterzufahren.

In North Berwick (in der Nähe von Edinburgh) übernachteten wir in einem Hotel am Meer.

 

12. Tag (Edinburgh )

Frühmorgens fuhren wir direkt in die Stadt hinein und parkten an der London Street.

Edinburgh gilt zu Recht als eine der schönsten Städte Grossbritanniens.

Herzstück ist die Royal Mile, eine Einkaufsstrasse die zum Edinburgh Castle hinaufführt.

Weiter sind da noch der Calton Hill und der Holyrood Hill, beides wunderschöne Aussichtshügel.

 

 

 

 

                     

 

Carlton Hill und Holyrood Hill

  

 

                     

                       

                                                                  Botanischer Garten                                                                                           Schiffsglocke Britannia

 

Im Ortsteil Leith liegt der schöne Botanische Garten und der Hafen mit der  „Britannia“

Die königliche Yacht Britannia ist eines der berühmtesten Schiffe des 20. Jahrhunderts. Im Jahre 1953 vom Stapel gelaufen, hat das Schiff Königin Elizabeth auf vielen offiziellen Reisen begleitet. Beeindruckend sind die königlichen Gemächer und der Speisesaal. Dank einem Audio-Führer in deutscher Sprache war die Besichtigung sehr interessant. (Eintritt 7.50 £)  

 

13. Tag (Edinburgh)

An diesem Tag besichtigten wir die Innenstadt. Wir schlenderten durch die Royal Mile hinauf zum Edinburgh-Castle. Für den Besuch des Schlosses sollte man sich mindestens einen halben Tag Zeit reservieren.

Es gibt Führungen sowie Audio Kopfhörer in diversen Sprachen. (Eintritt 7.50 £)

 

 

Edinburgh Castle

 

14. Tag (Edinburgh)

Noch ein ganzer Tag stand uns zur Verfügung, bevor wir unseren Wagen abgeben mussten.

So nützten wir die Gelegenheit und fuhren hinaus zur „Welt der Insekten“. Der nachgebaute Regenwald bietet einer Vielfalt von Schmetterlingen und Insekten einen Lebensraum. (Eintritt 4.25 £)

Gleich nebenan befindet sich ein riesiges Gartencenter mit Wintergarten-Restaurant.

 

                                      

 

Welt der Schmetterlinge

 

 

Am Nachmittag gaben wir den Mietwagen zurück. Die Rückgabe verlief einfach. (Stand: 6’000 Miles).

Danach machten wir uns zu Fuss auf den Weg durch die Stadt und besuchten die Ausstellung Dynamic World, das angekündigte Spektakel hat uns aber nicht begeistert. Für den Eintritt von 7.95£ bekommt man wirklich nicht sehr viel geboten. (Viel Filmmaterial, wenig Spektakel).

Am Abend nahmen wir teil an einer Whisky-Tour (6.50 £) das war sehr interessant, wir wissen nun wie Whisky gemacht wird und warum er so teuer ist. Im Keller konnte man von 200 Sorten degustieren, wir probierten aber nur zwei und kauften einen davon.

 

Hier endet der 1.Teil unserer Reise, von nun an heisst es wandern, so weit die Füsse tragen.