Eine sehr schöne Wanderung durch das schottische Hochland
Für
seinen Whisky, Dudelsack und Kilt, für geschichtsträchtige Schlösser und Clans
ist Schottland in der ganzen Welt bekannt.
Dass
sich im schottischen Hochland und entlang den Stränden und Inseln der Westküste
auch eine der letzten Wildnisse Europas verbirgt, kann man nur zu Fuss so
richtig entdecken.
Durch den von
Falkland Travel organisierten Gepäcktransport von Unterkunft zu Unterkunft
vereinfacht sich das Ganze wesentlich.
Die Wanderung ist sehr gut beschildert und erfordert
keine speziellen Voraussetzungen. Ein bisschen Kondition sollte man jedoch
schon haben, wandert man doch jeden Tag ca. 4-6 Stunden, die Pausen nicht
eingerechnet.
Die Wege sind teilweise steinig oder sumpfig. Gute
Wanderschuhe sind deshalb notwendig.
Das Wetter im schottischen Hochland ist
unberechenbar. Manchmal kann es ganz schön stürmisch sein. Da sind wasserdichte
Regenjacken ein absolutes Muss. Als wir die Tour absolvierten, hatten wir Glück
mit dem Wetter.
Ausserdem sollte man immer Wasserflaschen dabei
haben, auch bei eher kühlen Temperaturen, denn die Einkehrmöglichkeiten sind
nicht sehr zahlreich.
Der
Weg ist in 7-8 Tagesetappen gut zu bewältigen, er beginnt in Milngavie, ist 152
km (95 miles) lang und endet in Fort William.
Conic Hill
1.Tag,
Mittwoch 6. Juni 2001, Transfer von Edinburgh nach Milngavie
Wir
wurden in unserem Hotel in Edinburgh abgeholt und nach Milngavie
gebracht, wo unsere Wanderung am nächsten Tag beginnen sollte. Hier
bekamen wir die Reiseunterlagen ausgehändigt, mit einer sehr genauen
Wanderkarte.
Nach einer Ortsbesichtigung
begaben wir uns zu Bett, da wir am nächsten Morgen früh losmarschieren wollten.
Unterkunft:
B+B Best Foot Forward, Milngavie
2.Tag,
Donnerstag, 7. Juni 2001, Milngavie – Drymen (19 km)
Der
Start zur Wanderung begann mitten in Milngavie, am West Highland
Monument.
Der
Weg führte dem Fluss entlang, zuerst durch Weideland dann zwischen den
Kilpatrick Hills und den Campsite Fells hindurch. Am frühen Nachmittag
erreichten wir Drymen.
Unterkunft:
B+B The Hawthorns, Drymen
3.Tag,
Freitag, 8. Juni 2001, Drymen – Rowardenan (22,5 km)
Wir marschierten um das Dorf Drymen herum über Hügel, Feld- und
Waldwege.
Der Conic Hill lag vor uns
und musste überwunden werden, von oben hatte man eine schöne Aussicht auf
Loch Lomond.
Loch Lomond
Wir gingen etliche
Kilometer dem Loch Lomond entlang, bevor wir nach einer schweren Etappe unsere
heutige Unterkunft erreichten. Müde fielen wir an diesem Abend ins Bett und ich
fragte mich, schaffe ich diesen Weg wirklich bis ans Ende?
Unterkunft:
B+B Ben Lomond Cottage
4.Tag, Samstag, 9.
Juni 2001, Rowardenan – Inverarnan (22,5 km)
Die heutige Etappe führte dem Loch Lomond entlang. Der Weg verlief
ausschliesslich durch Wälder mit wenig Steigungen.
Am See gab es einige schöne
Rastplätze, wo sich unsere Füsse wieder erholen konnten. Im Gegensatz zu
gestern war diese Etappe weniger anstrengend.
Unsere
heutige Unterkunft befand sich auf der anderen Seite des Sees. Zum Hotel gab es
zwei Wege, man konnte kurz vor Ende des Sees die Hotelfähre bestellen und sich
übersetzen lassen oder die drei Kilometer um den See nach Inverarnan
weiterwandern und sich dort vom Hotel-Bus abholen lassen, wir entschlossen uns
für diese Variante, die drei Kilometer schafften wir leicht.
Unterkunft:
Hotel Ardlui, Inverarnan
Ardlui
Hotel
Loch Lomond
5.Tag,
Sonntag, 10. Juni 2001, Inverarnan – Tyndrum (21, 5 km)
Zuerst wanderten wir durch das Tal des Glen Falloch. Bald stieg der Weg
an und wir sahen Crianlarich im Tal unten liegen.
Auf aussichtsreichem und
schönem Weg marschierten wir zu unserem heutigen Hotel
Unterkunft;
Invervey Hotel, Tyndrum
Blick auf Crianlarich
6. Tag, Montag, 11. Juni 2001, Tyndrum – Inveroran (15 km)
Über
einen sehr schönen Wanderweg und weit geschwungene Täler wanderten wir durch Schafweiden,
wo man immer wieder über die Zäune klettern musste.
Richtung Brigde of Orchy
Wir
kamen durch ein schönes Tal, wo wir eine Bahnlinie kreuzten. Nun, wo ein Zug
fährt, ist auch eine Station.
Wir
näherten uns dem Bahnhof „Bridge of Orchy“. Die Mittagsrast war fällig.
Bahn von Glasgow nach Fort William
Gestärkt
wanderten wir weiter, über die gleichnamige Brücke. Über einen flachen
Bergrücken erreichten wir Loch Tulla, an welchem unser heutiges Hotel lag.
Unterkunft: Inveroran Hotel, Inveroran
7.
Tag, Dienstag, 12. Juni 2001, Inveroran – Kingshouse (15 km)
Heute ging es über eine alte Militärstrasse ins Rannoch Moor hinein.
In der Ferne sahen wir die
Autostrasse, welche das bekannte Tal „Glen Coe„ durchquert.
Der
Weg führte über einen sanften Bergrücken hinunter zu unserem heutigen Hotel.
Unterkunft:
Kings-House Hotel, Glen Coe
Rannoch Moor und die gute Markierung des Weges
Kingshouse Hotel
8.
Tag, Mittwoch 13. Juni 2001, Kingshouse–Kinlochleven (14,5 km)
Die gefürchteten Teufelstreppen „The Devil Staircase“ standen uns heute
bevor, sie sind aber lange nicht so gefährlich, wie der Name uns weismachen
wollte. Steil geht der Zick-Zack Weg hinauf zum höchsten Punkt des West
Highland Way. Vom Gipfel hat man eine tolle Aussicht über das Hochland.
Aussicht nach der Bewältigung der
"Teufelstreppen"
Auf
dem Weg trafen wir immer wieder auf Wanderer, mit denen man beim
Frühstück zusammen gesessen hat.
So
trafen wir jeden Tag auf Tom und Shirley aus London, welche uns immer wieder
mit einem freundlichen Hallo und
„See you on the Track“ begrüssten.
Tom
und Shirley aus London
Im Tal unten liegt Kinlochleven,
die letzte Etappe ist schon sichtbar.
Nach
einer ausgiebigen Mittagsrast führte der Weg sanft bergab nach Kinlochleven.
Unterkunft:
Edencoille Guesthouse, Kinlochleven
9.
Tag, Donnerstag, 14. Juni 2001, Kinlochleven.–Ft.William (22,5 km)
Heute
stand unsere letzte Etappe bevor. Und es wurde eine harte Wanderung. Zuerst
ging es ziemlich steil hinauf bis wir die Höhe erreicht hatten. Meist führte
der Weg durch Waldgebiete und sanfte Hügel, er zog sich aber unendlich dahin.
Richtung Ben Nevis
Es
dauerte lange, bis wir ein Stück vom Ben Nevis sahen. Da wussten wir, unser
Ziel lag in Reichweite.
An
einem schönen Rastplatz wurden die letzten Brote und Äpfel verzehrt.
Picknick
Am
Ende der Hochebene kletterten wir noch auf den Hausberg von Fort William, den
Dun Deardail, von hier oben sah man das Dorf unten im Tal liegen, unser Ziel.
Die letzten acht
Kilometer hatten es in sich, die mussten richtig abverdient werden!
Zuerst
ging es lange steil bergab, bis wir den Fluss erreichten, dann unendlich lange
einer Strasse nach bis wir sehr müde aber glücklich in Fort William ankamen.
Wir
hatten es geschafft. Wir waren zwar müde, aber glücklich. Wir liessen uns gerne
am Ende des West Highland Way fotografieren.
Wir
liefen die ganzen 152 km ohne Blasen an den Füssen und bei gutem Wetter.
Die
restlichen zwei Kilometer zum Hotel schafften wir auch noch irgendwie.
Unterkunft; Rhu Mhor Guest House, Fort William
Am Ziel
Rhu Mor Guest
House
10. Tag, Freitag
15. Juni 2001, Fort William-Edinburg (Transfer)
Es blieb noch ein bisschen Zeit zur Besichtigung von Fort William.
Wir bummelten durch das
Städtchen mit seinen schönen Einkaufszentren.
Gegen
Mittag wurden wir abgeholt und nach Edinburg zurück gebracht.
Der
Fahrer fuhr mit uns durchs Glen Coe Tal und eine Zeitlang dem West Highland Weg
entlang.
Leider
regnete es den ganzen Rückweg und das Tal war wolkenverhangen.
Wir
kamen am Nachmittag in Edinburgh an. Es blieb noch genug Zeit, ein bisschen in
der Royal Mile zu bummeln.
Fort William
11. Tag, Samstag
16. Juni 2001, Abflug
Wir mussten früh aufstehen, denn für 08.00 Uhr hatten wir ein Taxi
bestellt, welches uns zum Flughafen brachte.
Abflug
mit British Airways nach Zürich, mit Zwischenlandung in London.
Es
regnete während dem Flug und schüttelte ganz ordentlich.
Mit
ziemlicher Verspätung kamen wir in Zürich an, wo uns unsere Kollegen Esther und
Roger erwarteten und nach Hause brachten.