Amarillo - Albuquerque - Las Vegas
17. Woche: 2. bis 6. März 2005
Mittwoch; "Farewell Texas". Wir erledigten
zuerst unsere Computerarbeit und verliessen danach unseren Campingplatz. Wir
besuchten nochmals die Big Texan Steak Ranch, um noch ein Erinnerungsfoto bei
Tageslicht zu machen. Zu unserer Überraschung trafen wir vor dem Eingang unseren
Chauffeur mit der Limousine. Natürlich war er gerne für
ein Foto zu haben.
Ca. 16 Meilen ausserhalb von Amarillo trafen wir auf die zehn Cadillacs, die zur
Hälfte Kopf voran, in Reih und Glied in der Erde steckten. Was es
wohl bedeutet? Wir haben es nicht herausgefunden. Vielleicht eine Art Kunst?
Am Mittag verliessen wir Texas und überquerten die Staatsgrenze
zu New Mexico. Wir fanden unterwegs einen schönen Übernachtungsplatz im Santa
Rosa State Park.
Donnerstag; Auf nach Santa Fe. Nach einem kleinem Morgenspaziergang im
Park, ging es auf Nebenstrassen quer übers Land Richtung Norden. Wir durchquerten den Villanuevo State
Park und erreichten den Interstate 25, der uns direkt nach Santa Fe führte. Das Parkieren mit
unserem grossen Auto war nicht gerade einfach, darum suchten wir uns zuerst
einen Campingplatz in der Nähe. Wir hatten Glück, der Los Campos RV Park liegt
an der City Bus Route. Die Stadtbesichtigung verschoben wir auf Freitag, denn als wir uns
gemütlich eingerichtet hatten, zogen einige dunkle Wolken über der Stadt auf.
Santa Fe, (2'130 m.ü.M.). die zweitälteste Stadt der USA und Hauptstadt des
Bundesstaates New Mexico, liegt am Santa Fe River am Fusse der Sangre de Christo
Mountains. Keine andere Stadt im Südwesten der USA ist derart von indianischer
und spanischer Kultur geprägt wie Santa Fe. Bereits im Jahre 1542 trafen die
Spanier hier auf ein volkreiches Pueblo. 1609 gründeten sie ihre Stadt, die
fortan Zentrum der Geistlichkeit und Verwaltung der Provinz New Mexico
sein sollte. Die Eröffnung der Santa Fe Railway im Jahre 1880 beflügelte die
wirtschaftliche Entwicklung der Stadt, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts von Künstlern und Schriftstellern entdeckt wurde. Zentrum der Stadt ist die "Plaza",
ein von den Spaniern angelegter Marktplatz, auf dem in der Vergangenheit der
Santa Fe Trail endete. Hier bieten heute noch indianische Händler ihr
Kunsthandwerk an.
Freitag; Es war eine kalte Nacht, jedoch am Morgen, schien die
Sonne, so fuhren wir mit dem Bus in die Stadt und machten einen ersten kleinen Rundgang.
Danach nahmen wir den Bus zum Museum Hill, wo sich verschiedene Museen befinden.
Inzwischen war es Mittag und der Hunger trieb uns zuerst ins Hill Cafe. Nach dem
Essen besuchten wir
das Museum of the Indian Cultur & Art. Hier lernten wir einiges über die
Lebensgewohnheiten der Indianer und wie sie mit der Natur
umzugehen wussten. Jede der vier Jahreszeiten hatte ihren Sinn, über den Winter
dachten die Navajos folgendermassen:
Of the four season, winter is the quietest time. It is the time when Earth
Mother rests, after having given of herself by providing food for her children
and other necessities needed for human survival.
(Für uns verständlich lautet das etwas so; Von den vier Jahreszeiten ist der
Winter die ruhigste. Es ist die Zeit, in der sich Mutter Erde ausruht, weil sie
sich selbst hergegeben hat um ihre Kinder zu Ernähren und andere
lebensnotwendige Dinge für das menschliche Überleben anzubieten). Einmal mehr
waren wir beeindruckt, wie die Menschen früher mit der Natur
in Einklang lebten.
Nach dem Besuch des Museums fuhren wir wieder in die Stadt zurück und
schlenderten durch das Zentrum. Vieles kam uns bekannt vor, wir waren ja schon im Jahre 1983 einmal hier und
gingen damals als erstes zu der "Plaza". Der Platz hat sich kaum verändert, immer noch
bieten die Indianer ihren selbst gefertigten Silberschmuck an. Am späteren
Nachmittag besuchten wir die Kirche St. Francis Cathedral. Nach dem Überqueren
des Santa Fe River sahen wir uns noch das State Capitol an.
Was wäre ein Besuch in Santa Fe, ohne mexikanisch Essen zu
gehen! Wir hatten vom Campingwart einen guten Tipp bekommen und so machten wir
uns auf ins "Tomasita's. Das Lokal war ziemlich gut besucht und wir waren froh,
dass wir einen Platz bekamen. Das Essen schmeckte gut; Green Chile Enchilada,
Taco und Pinto Beans. Beim Verdauungsspazierung zur Bus Station kamen wir beim
ehemaligen Governors Palace vorbei, welcher jeweils am Freitag Abend zur freien
Besichtigung geöffnet ist. Auch dieses Mal waren wir von Santa Fe mit ihren
schönen im Pueblo Stil gebauten Gebäuden sehr begeistert.
Samstag; Es ging weiter Richtung Albuquerque, aber nicht auf dem
direkten Weg über den Interstate, sondern auf einem kleinen Umweg über die Jemez
Mountains.
Ca. 30 Meilen nördlich von Santa Fe erreichten wir Los Alamos.
Südlich von Los Alamos hat der Frijole Creek eine wilde Landschaft
geschaffen, deren Hauptattraktion das Bandelier National Monument ist. Der
Schweizer Indianerforscher A.F. Bandelier hatte dieses frühere Wohngebiet der
Pueblo Indianer erkundet, die hier zwischen dem 13. und 16. Jahrhundert
Höhlenwohnungen, so genannte "Talus" und Kivas, in und an die Felsen
gebaut hatten.
Während der Fahrt nieselte es leicht, aber als wir uns auf den einstündigen
Rundgang begaben, besserte sich das Wetter zusehends. Der erste Teil des Weges
war gut ausgebaut und über Treppen und Leitern konnte man die einzelnen
Behausungen erklimmen. Der Rückweg führte durch einen
lichten Wald, entlang eines Baches. Obwohl gegen Abend wieder dichtere Wolken
aufzogen, entschieden wir uns, im auf 2'040 m.ü.M. gelegenen Nationalpark zu
übernachten.
Sonntag; Schnee bei Santa Fe! Eine "Fahrt hart an der
Grenze" über den Jemez Mountain Trail.
Obschon es in der Nacht geregnet hatte, beschlossen wir, unsere Fahrt auf der
schönen Nebenstrasse fortzusetzen. Die Jemez Berge lagen im Nebel und nur der
untere Teil war sichtbar. Schon bald bereuten wir unseren Entscheid, dass wir
nicht auf den Highway zurückgekehrt sind. Links und rechts der Strasse
lag Schnee und je höher wir kamen, desto schwieriger wurde es umzukehren, da
die Parkplätze und Ausfahrten, sowie teilweise sogar die Strasse selber schneebedeckt war. Der
vorbeifahrende
Schneepflug stärkte nicht gerade unsere Zuversicht. Wir waren kurz davor,
doch noch umzukehren, da kamen wir auf die Idee, ein entgegenkommendes Auto
anzuhalten, um uns nach dem Strassenzustand zu erkundigen. Erst nachdem uns der
Fahrer versichert hatte, dass wir den höchsten Punkt hinter uns hätten und die
Strasse gut zu befahren sei, trauten
wir uns weiter. Es hatte sich gelohnt, denn der Jemez Mountain Trail führte über
eine wunderschöne Hochebene (Grand Valley), wo diverse Langlaufloipen gespurt
waren. Wir hätten nicht erwartet, derart in den Schnee zu gelangen. Nach dieser
Hochebene ging es talabwärts und wir waren beide erleichtert, als wir
Albuquerque erreichten.
18. Woche: 7. bis 13. März 2005
Montag; Es war wieder einer dieser herrlichen Tage, von denen wir gestern in den Jemez Bergen gerne einen gehabt hätten, strahlend blauer Himmel. So schnell kann sich hier das Wetter ändern. Wir schauten uns Albuquerque an. Die Stadt liegt am Rio Grande, umgeben von den Sandia Mountains. Mitten durch Albuquerque führt die alte Route 66, der wir ja kürzlich schon einmal begegnet sind. Wir gingen ein Stück der historischen Strasse entlang und besichtigten das Stadtzentrum. Keine Frage, hier ist sie noch die lebhafte Hauptstrasse, anders als in Amarillo. Einige Fassaden waren mit sehr gut erhaltenen, originellen Wandbildern bemalt. Viele Geschäfte und Restaurants säumten die Strasse. Hans plante nicht, seine Haare an der Route 66 schneiden zu lassen, aber der "Barber Shop" kam ihm gerade recht, schliesslich wachsen die Haare ja auch im Urlaub. Get your "Schnitt", on the Route sixty six!
Auf dem Rückweg besichtigten wir die "Old Town". Schmuckstück der "Plaza" ist die Kirche San Felipe de Neri, die im Jahre 1706 vollkommen aus Lehmziegeln erbaut wurde. Wie in Santa Fe, bieten auch hier die Indianer ihre Sachen zum Verkauf an. Gegen Abend machten wir uns auf den Weg Richtung Grants. Ein Stück ausserhalb übernachteten wir im Bluewater Lake State Park.
Dienstag; Nach einem kleinen Morgenspaziergang am See überliessen
wir den Bluewater Lake den Fischern und verliessen den State Park. Kurz nach der
Abfahrt roch es plötzlich so komisch und wir
hielten an, um der Sache auf den Grund zu gehen. Dabei mussten wir leider
feststellen, dass sich eine Panne anbahnte. Es tropfte und die grünlich
schimmernde Flüssigkeit liess nichts Gutes erahnen. Im Nu hatten wir die Hälfte der
Kühlerflüssigkeit verloren und wir waren froh, dass es nicht mehr weit war bis
zur nächst grösseren Ortschaft Gallup. Natürlich suchten wir sofort eine Garage
auf und nach einer Weile war klar, es musste ein neues Heizelement her. Wir
gingen mal für drei Stunden spazieren, besuchten die Library und das örtliche Museum (Gallup Cultural
Center). Zur vereinbarten Zeit erschienen wir wieder bei der Garage. Leider
passte das bestellte Ersatzteil nicht und das richtige Teil konnte erst am
nächsten Tag geliefert werden, das hiess für uns; Camping auf dem Garagenvorplatz. Der Garagist war
sehr hilfsbereit und legte uns ein Stromkabel zum Auto. So konnten wir
wenigstens den Computer anschliessen und die Mails herunterladen. Die Lust
für einen Abendspaziergang verging uns beim Betrachten der Nachrichten. Von
einem Kidnapping in Texas war die Rede und dass der bewaffnete und gewalttätige
Mann über Albuquerque nach Gallup geflüchtet sei. Zuletzt wurde er an einer Tankstelle
hier im Ort gesichtet. Ein Helikopter kreiste längere Zeit über der
Ortschaft und so getrauten wir uns natürlich nicht mehr aus dem Auto. In den
Spätnachrichten berichteten sie, dass er inzwischen in Arizona sei!
Mittwoch; Eine Nacht zwischen dem Interstate und der Santa Fe
Railroad!
Geschlafen hatten wir eigentlich gar nicht mal so schlecht, wenn man die Umstände
berücksichtigt. Der Interstate war kaum zu hören, aber die Züge fuhren die ganze
Nacht und hornten um die Wette!
Das Ersatzteil kam im Laufe des Vormittages und bald schon wurde an unserem Auto gearbeitet,
aber es schien länger zu dauern als angenommen. Ja was nun? Das Dorf hatten wir
bereits ausgiebig besichtigt und der Red Rock State Park war 5 Meilen ausserhalb
der Ortschaft. Als wir uns in der Garage erkundigten, wo wir hier ein Auto für
ein paar Stunden organisieren könnten, bekamen wir den Pick Up Truck des Garagisten mit den Worten; Enjoy the Park. Mit dem Auto war es natürlich ein
Leichtes zum Park zu gelangen. Wir hatten versprochen, nach zwei bis drei Stunden wieder
zurückzukommen und mussten uns für einen der zwei Wanderwege entscheiden. Wir
nahmen den längeren, welcher zur "Pyramide" hinauf führte. Nach einer Stunde
waren wir oben. Wir genossen die phänomenale Aussicht ins Tal und in die in
vielen Farben leuchtenden Canyons. Da die Zeit begrenzt war, machten wir uns
bald wieder an den Abstieg.
Als wir zurückkehrten, wurde immer noch an unserem Camper
gearbeitet, gegen Abend war er dann repariert. Es war zu spät, um weiter zu fahren. Wir
blieben in Gallup und fuhren nochmals zum Red Rock Park hinaus, diesmal mit
unserem rollenden Zuhause.
Donnerstag; Wieder einer dieser herrlichen wolkenlosen Tage. Vor der
Wegfahrt kamen wir mit unserem Campingnachbarn ins Gespräch und er schwärmte uns
vor, wie schön das El Morro National Monument sei. Man könne dort sogar
gratis übernachten, da sich der Park noch in der Wintersaison befinde. Eigentlich hatten wir vor, von Grants aus dorthin zu fahren, aber die
Autopanne machte uns einen Strich durch die Rechnung.
Von Gallup aus war der Park aber auch noch zu erreichen. Schon die Fahrt durch die Zuni
Indian
Reservation lohnte sich. Und da lag er plötzlich vor uns, der 60 m hohe "El
Morro". Als wir beim Visitor Center ankamen, wurden wir sehr freundlich
empfangen und die Dame gab uns ein Leihbuch mit, in dem der Weg hinauf zum Gipfel
und die einzelnen Sehenswürdigkeiten unterwegs genau beschrieben
waren.
Die vielen Initialen an den Felswänden zeugten davon, dass hier
die Spanier schon 1605 vorbeikamen und sich im Felsen verewigten. Je höher wir
kamen, desto schöner wurde die Aussicht.
Der Weg führte am Box Canyon vorbei und wir gelangten zu einem
Pueblo, von dem allerdings nur noch die Grundmauern sichtbar waren. Wie muss es wohl
hier im 13. Jahrhundert ausgesehen haben, als das Pueblo bewohnt war?
Der schöne Park gefiel uns und wir beschlossen, hier zu
übernachten. Zum ersten Mal auf unserer Reise hatten wir einen Nationalpark
Campground ganz für uns allein und erst noch zum Nulltarif.
Freitag; Als die Sonne hinter dem Berg hervorkam, machten wir uns auf den Weg
zum nicht weit entfernten Zuni Pueblo. Das unscheinbare Pueblo hätten wir fast
verfehlt. Leider konnten wir es nicht besichtigen, da es geschlossen war, so fuhren wir
halt weiter. Wir überquerten bald die Staatsgrenze von Arizona. Bei der Ortschaft Sanders erreichten wir wieder den Interstate 40. Unser
nächstes Ziel war
der Nationalpark "Petrified Forest". Wir gelangten durch den nördlichen
Eingang in den Park.
Der Nationalpark Petrified Forest (versteinerter Wald) liegt im trockenen Nordosten von Arizona im
Bereich der Painted Desert (Bunte Wüste), die ihren Namen von den in allen Farben
leuchtenden Sandsteinformationen verdankt. Im Petrified Forest fand man viele komplett versteinerte Baumstämme. Vor 225 Mio. Jahren war dieses
Gebiet von zahlreichen Wasserläufen durchzogen. Umstürzende Bäume wurden von
Flussablagerungen bedeckt und gerieten rasch unter Luftabschluss. In
Feuchtzeiten drang schwach siliziumoxidhaltiges Wasser in das morsche Holz ein.
Als es dann wieder trocknete, verdunstete das Wasser, und das Siliziumoxid
kristallisierte aus. Im Jahre 1906 wurden Teile dieser versteinerten Wälder
unter Schutz gestellt.
Eine 45 km lange Strasse durchquert den Park.
Insgesamt neun Aussichtspunkte im nördlichen Teil des Parks bieten einen
herrlichen Ausblick auf die Painted Desert Wüste. Bei einem dieser Parkplätze führt ein 1,5 km
langer Rundweg hinunter. Wir benützten diese Gelegenheit, um die Sandsteinformationen von Nahem
zu betrachten.
Im südlichen Teil des Parks führt die Strasse an vielen herumliegenden versteinerten Baumstämmen vorbei. Auch hier konnte man immer wieder kleine Wanderungen unternehmen. Besonders viele dieser versteinerten Hölzer sahen wir beim Spaziergang durch den "Jasper und Crystal Forest". Wir verbrachten den ganzen Tag in diesem interessanten Park. Obwohl wir ihn im Jahre 1983 schon einmal besuchten, hat er uns wieder sehr beeindruckt. Es war schon spät, als wir den kleinen Ort Holbrook erreichten.
Samstag; Von Holbrook aus wandten wir uns Richtung Süden. Die Fahrt ging durch den Sitgrave National Forest. Nach der Ortschaft Heber erreichten wir Forest Lake, ein Waldstück mit vielen kleineren Seen. Leider fanden wir fast keinen Parkplatz zum anhalten, die einen waren noch schneebedeckt und die wenigen anderen mit Autos überstellt. Irgendwie gelang es uns doch noch, eine Ausfahrstelle zu finden, um ein Stück zu Fuss zu gehen. Nach dem Picknick gelangten wir in den Tonto National Forest, wo wir einen Campingplatz mitten im Walde fanden.
Sonntag; Unser Weg führte weiter Richtung Norden. Die Strasse wand sich durch eine hügelige grüne Landschaft talwärts. Wir erreichten die Ortschaft Camp Verde. Hier hatten wir den Eindruck, der Frühling konnte nicht mehr weit sein. Wir sahen die ersten Wildblumen und blühende Kirschbäume in den Gärten. Mittels unserem GPS stellten wir fest, dass wir uns auf der heutigen Fahrt zwischen 2'000 m.ü.M (Forest Lake) und 1'000 m.ü.M. (Camp Verde) bewegt hatten.
Nach ca. einer Stunde Fahrt erreichten wir das "Montezuma Castle
National Monument". Der Parkplatz war ziemlich voll und es waren viele Leute
unterwegs, nicht verwunderlich bei den frühlingshaften Temperaturen. Mit etwas Glück
ergatterten wir den letzten freien Parkplatz.
Die Sinagua Indianer erbauten im 12. Jahrhundert dieses fünfstöckige Pueblo. Ein kurzer Rundweg führt an dem interessanten Bauwerk
vorbei.
Danach besichtigten wir das Tuzigoot National Monument, ebenfalls ein Pueblo, dieses wurde auf einem Hügel errichtet, mit einem herrlichen Rundblick über das Valley Verde.
Hinter dem Visitor Center konnte man auf einem kurzen Trail zu einer Plattform gelangen, ebenfalls mit einer schönen Aussicht. Ein Ranger hatte soeben eine "Western Diamondback Rattlesnake" eingefangen, die wohl von den warmen Mittagstemperaturen hervorgelockt wurde. Er meinte, wir wären wahrscheinlich kurz vorher daran vorbeigegangen, ohne sie zu bemerken. Es war noch ein junges Exemplar, aber genau so gefährlich wie die Ausgewachsenen. Zur Übernachtung fuhren wir nach Cottonwood in den Dead Horse State Park, der ebenfalls ziemlich gut besucht war. Das schöne, warme Wetter hatte wohl die Leute übers Wochenende aus den Städten Phoenix und Flagstaff in dieses wunderschöne Naherholungsgebiet gelockt.
19. Woche: 14. bis 20. März 2005
Montag; Heute wurden wir wieder einmal vom Regen, der auf unser Autodach prasselte, geweckt. Von Cottonwood aus nahmen wir die Scenic Road 89A Richtung Flagstaff. Bei der Ortschaft Sedona machten wir Halt. Der Ort gefiel uns auf Anhieb sehr gut. Wir besorgten uns zuerst mal einen Campingplatz, das war nicht einfach, da ausserhalb der Saison nur deren zwei geöffnet hatten. Nachdem es uns gelang, noch einen Platz zu bekommen, machten wir uns auf, das Dorf zu besichtigen. In der Library konnten wir wieder mal unseren Laptop anschliessen. Welch eine Überraschung, der Besuch aus Kanada rückte immer näher! Schon längere Zeit hatten meine Schwester und ich uns immer wieder geschrieben. Nun, seit gut einer Woche sind Margrit und Jürg, mit ihrem Hund Dixie, ebenfalls in einem Motorhome von Kanada Richtung Arizona unterwegs. Wir planten, uns eigentlich in Flagstaff zu treffen, um zusammen den Grand Canyon zu besichtigen. Im heutigen Mail erfuhren wir, dass sie bereits in Flagstaff waren und nun einen Abstecher nach Sedona unternommen haben, was für ein Zufall! Wir telefonierten miteinander und stellten fest, dass wir uns sogar auf dem selben Campingplatz eingenistet hatten. Wir wurden in ihr geräumiges Motorhome eingeladen. Sie hatten selbst gefangenen Lachs aus Kanada mitgebracht und wir kamen in den Genuss dieser Köstlichkeit. Auch für uns hatten sie ein Kilo mitgebracht. Insbesondere Hans freute sich sehr über das grosszügige Geschenk. Da wir uns mehrere Jahre nicht gesehen haben, hatten wir uns natürlich viel zu erzählen.
Dienstag; Wir wollten ja eigentlich zusammen Richtung Grand Canyon fahren, aber das
Wetter spielte uns einmal mehr einen Streich. In Sedona schien zwar die Sonne,
aber es war sehr kalt.
Als Maggie im Campingplatz in Flagstaff anrief, erfuhren wir, dass sie dort oben
Schnee hätten. Hier in Sedona konnten wir nicht bleiben, der Campingplatz war
belegt (Frühlingsferien). Gemeinsam fanden wir einen Platz südlich von Sedona
und wir entschieden
uns,
zusammen dorthin zu fahren, wo es ausserdem noch ein paar Grad wärmer war.
Schon die Fahrt aus dem Ort war einmalig. Die Strasse führte durch den
Red Rock State Park zum Interstate 17, welcher die beiden Städte Flagstaff und
Phoenix verbindet. Wir fuhren bis Black Canyon City, der Ort liegt ca. 40 Meilen nördlich von
Phoenix. Obwohl wir uns lieber auf Nebenstrassen bewegen, müssen wir zugeben,
dass dieses Stück Autobahn eine der schöneren Strassenabschnitte war. Die
Landschaft wechselte von Bergen und Canyons hinüber zu Kakteen. Wir hätten nicht
geglaubt, nochmals mitten in den schönen Saguaro Kakteen campieren zu können.
Kaum hatten wir unsere beiden Motorhomes nebeneinander installiert, konnten wir
im T-Shirt an der Sonne sitzen. Jürg stellte seinen Gasgrill zur Verfügung und
seit Langem konnten wir das Abendessen wieder einmal im Freien geniessen. Im
Laufe des Abends wurde es uns dann doch zu kühl und wir gingen zu Maggie und
Jürg in ihr Motorhome.
Mittwoch; Es schien ein schöner, warmer Tag zu werden und wir
entschlossen uns, nochmals hier unten zu bleiben. Wir frühstückten zusammen und
während wir Frauen den Haushalt besorgten, gingen unsere beiden Männer mit Dixie auf
Fotosafari. Wir staunten nicht schlecht, als sie mit über hundert Bildern
zurückkamen. Doch bevor wir die schönen Fotos anschauen konnten, mussten wir uns
erst mal um Dixie kümmern, der seine Nase und Pfoten voller Stacheln hatte.
Nachdem ich als Tierarzthelferin figurierte und Jürg die Stacheln alle mehr oder
weniger entfernen konnte, war die Hundewelt wieder in Ordnung. Am Nachmittag
spazierten wir dann alle gemeinsam durch die einmalige Kakteenlandschaft.
Diesmal war der Hund allerdings an der Leine. Als wir im Januar in der Gegend
von Phoenix und Tucson waren, haben wir viele Kakteen gesehen, aber hier
standen nun diese einmaligen Pflanzen inmitten eines riesigen Blumenmeers.
Überall blühte es, Jürg und Hans fotografierten was das Zeug hielt. Immer wieder
blieben wir stehen und bewunderten die blühenden Ocotillo Kakteen.
Meine Schwester ging, gezogen von Dixie, zuvorderst. Plötzlich, ein Ruck an der Leine, ein erschreckter Ausruf und wir blieben wie angewurzelt stehen. Vor uns am Wegrand sonnte sich genüsslich eine der gefährlichsten Klapperschlangen von Arizona, eine "Western Diamondback Rattlesnake". Wir hatten sie wahrscheinlich beim ersten Sonnenbad gestört, die angenehmen Temperaturen hatten sie wohl ins Freie gelockt. Es blieb uns genug Zeit, sie aus sicherer Entfernung, von allen Seiten zu Fotografieren, danach machte sie sich allerdings aus dem Staub und verschwand im nahen Gebüsch. Was für ein Erlebnis, ein so schönes, leider aber auch ein sehr gefährliches Geschöpf in freier Wildbahn zu sichten. Da wir nun gewarnt waren, dass bei derart warmen Temperaturen doch dieses oder jenes Exemplar bereits aus ihrem Winterversteck kriecht, gingen wir den Rest des Weges sehr vorsichtig.
Nach dem Abendessen (Spaghetti Carbonara) verschwand Hans in
Fritsches Motorhome um sich mit Jürg zusammen dem elektronischen Verarbeiten der
gemachten Bilder zu widmen. Jürg hatte sich kürzlich einen Laptop gekauft, was
ihm das E-Mailen und das Ansehen der Bilder auf Reisen ebenfalls vereinfacht.
Donnerstag; Auf in den Grand Canyon. Was für ein Tag! Am Morgen sassen
wir im T-Shirt am Frühstückstisch, unternahmen nochmals eine Wanderung durch die
blühende Kakteenlandschaft und ein paar Stunden später stapften wir in Flagstaff
im Schnee herum. Aber einmal müssen wir ja Richtung Norden.
Gegen Mittag fuhren wir in Black Canyon los. Maggie hatte den Campingplatz in
Flagstaff Gott sei Dank reserviert, darum konnten wir es gemütlich nehmen. Bis Sedona
fuhren wir wieder auf dem Interstate 17, danach ging es auf der Scenic Road
durch den Oak Creek Canyon bergwärts. In vielen Haarnadelkurven stieg die
Strasse bis auf ein Hochplateau hinauf. Beim dortigen Aussichtspunkt herrschte
reger Betrieb. An vielen Verkaufsständen präsentierten die Indianer ihre selbst
gefertigten Schmuckstücke und Vasen. Den warmen Temperaturen sagten
wir hier oben erst mal auf Wiedersehen. Es blies ein heftiger, kühler Wind. Wir
erreichten den Ort Flagstaff und gingen erst mal einkaufen, tanken und
füllten das Heizgas auf. Als wir beim KOA Campingplatz ankamen, waren wir froh
um die Reservation. Viele wollten einen Platz und das Durcheinander im Computer
war perfekt. Als wir unsere beiden Motorhomes installiert hatten, machten wir zusammen
eine kleine Wanderung. Wir holten wieder mal unsere Winterjacken hervor, denn
der kalte Wind pfiff uns ganz schön um die Ohren. Der einzige, der mit Sicherheit
nicht fror, war Dixie, der Hund hatte riesig den Plausch im Schnee und rannte
wie verrückt umher. Der Rundweg begann gleich hinter dem Campingplatz und nach
ca. einer Stunde waren wir wieder zurück. Nach der Rückkehr gingen wir wieder
hinüber zu Maggie und Jürg und genossen einmal mehr den von ihnen offerierten
Lachs aus Kanada.
Freitag; Es war leicht bewölkt, die Wettervorhersage für
den Grand Canyon war nicht gerade ermutigend. In den nächsten Tagen soll sogar
wieder Schnee fallen. Trotzdem entschlossen Maggie und Jürg, sich den
Canyon zwar noch anzusehen, danach aber allerdings auf dem schnellsten Weg wieder
südwärts zu ziehen.
Wir fuhren zusammen bis zum Sunset Crater Volcano National Monument, das Hans
und ich unbedingt ansehen wollten. Hier allerdings, trennten sich dann unsere
Wege. Da
wir den 34 Meilen langen Scenic Drive durch die Kraterlandschaft fahren wollten,
würde es für Maggie und Jürg dann doch zu spät werden. Sie fuhren auf dem
direkten Weg zum Grand Canyon. Wir verabschiedeten uns voneinander. Hoffentlich
treffen wir uns nochmals auf ihrem Rückweg nach Norden oder spätestens in
Vancouver. Wir hatten ein paar sehr schöne Tage zusammen und viele tolle
Erlebnisse. Wir wünschen den beiden im südlichen Teil von Arizona viele sonnige
Tage und gute Fahrt.
Wir nahmen also den Scenic Drive durch die von dem Vulkan geschaffene
Kraterlandschaft in Angriff. Immer wieder hielten wir an, um einen Spaziergang
durch die faszinierenden Lavahügel zu machen.
Der Sunset Crater ist Arizonas jüngster Vulkan, der erstmals im Jahre 1064
ausgebrochen ist. Die kleineren Erdbeben, die hier immer wieder gemessen werden,
erinnern die Leute in Flagstaff daran, dass sie in einem geologisch aktiven
Gebiet leben. Die Parkstrasse führte weiter zum Wupatki Pueblo, dies sind Ruinen
von ca. 2'000 Wohnstätten der Sinagua und Anasazi Indianer, welche hier einst im
11. Jahrhundert lebten. Bei einer dieser Ruinen sahen wir ein Erdloch, ein so
genanntes Blowhole, durch welches je nach Druckunterschied zwischen dem
Höhlensystem und der Atmosphäre, Luft heraus- oder hineinströmt. Für die
Indianer war dieser Platz ein religiöser Ort, sie nannten ihn; "Atem des
Windes".
Kurz danach waren wir wieder auf der Hauptstrasse und erreichten
nach ca. einer Stunde Fahrt den "South Rim" des Grand Canyons über den östlichen
Eingang des Nationalparks.
Der vom Colorado River geschaffene Grand Canyon ist mit seiner atemberaubender
Breite (6-29 km) und Tiefe bis zu 1'500 m sowie einer Länge von 446 Km etwas vom Grossartigsten. Auch wenn man,
wie wir,
nicht das erste Mal am Rande dieser Schlucht steht, ist sie immer wieder
beeindruckend. Kaum im Park, befanden wir uns auf einer Panoramastrasse, welche
immer wieder herrliche Ausblicke auf diese fantastische Schlucht bietet. Als wir
auf den ersten Parkplatz beim "Desert View" einbiegen wollten, war uns sofort
klar, dass die Saison, entgegen unserem Reiseführer, hier bereits begonnen
hatte. Obwohl es stark bewölkt war, herrschte auf dem Parkplatz Hochbetrieb. Wir
dachten, es sei wohl besser, uns zuerst eine Übernachtungsmöglichkeit zu
besorgen. So fuhren wir direkt weiter zur Grand Canyon Village und bekamen Gott sei
Dank für die nächsten drei Tage einen Platz. Normalerweise sei die Trailer
Village ab März ausgebucht, teilte man uns mit, aber wegen des schlechten
Wetters hätten Einige abgesagt! Wir waren auch erstaunt, dass die Shuttlebusse
bereits im 10-Minuten Takt fuhren! Wie muss es erst hier in den Sommermonaten
aussehen?
Nachdem wir unseren Camper installiert hatten, bestiegen wir gleich einen Bus
und fuhren zum "Mather" Point. Von dort aus gingen wir eine Stunde dem Rim
entlang und machten unsere ersten Bilder. Wer weiss, morgen soll es ja schneien
und ob die Busse dann noch fahren?
Samstag; Es schneite und regnete, wie vorhergesagt den
ganzen Tag. Deshalb schalteten wir wieder einmal einen der seltenen Ruhetage
ein.
Sonntag; Als wir am Morgen erwachten, schien die Sonne zwischen den
Wolken hindurch. Es versprach ein besserer Tag als gestern zu werden. Wir nahmen
den Shuttlebus und fuhren bis zuhinterst nach Hermits Rest. Von dort aus gingen
wir die 8 Meilen zu Fuss zurück. Es war grossartig, immer wieder kamen View
Points, von welchen man eine grandiose Aussicht zum Teil bis zum Colorado River
hinunter hatte. Wir brauchten für die 8 Meilen den ganzen Tag, nicht wegen der
Distanz, aber für das Fotografieren brauchten wir viel Zeit. Schlussendlich
hatten wir beinahe 200 Bilder geknipst. Je näher wir der Canyon Lodge kamen,
desto mehr Leute waren unterwegs.
20. Woche: 21. bis 27. März 2005
Montag; Der Grand Canyon von unten!
Wir konnten unseren Platz in der Trailer Village leider nicht verlängern. Obwohl
wir ein paar Mal nachfragten, hiess es immer, Camping voll!
Um 6.00 Uhr war Tagwache. Wir fuhren zum Bright Angel Trailhead Parkplatz, wo
wir unseren Camper während der Wanderung stehen liessen. Die Rucksäcke hatten
wir gestern Abend schon bereit gestellt und schwer bepackt machten wir uns um
7.00 Uhr auf den "Weg des strahlenden Engels". Unser Ziel war der "Indian Garden". In vielen
Spitzkehren führt der Weg hinunter bis auf ein Plateau, auf welchem die grüne
Oase "Indian Garden" liegt. Wir kamen gut voran, der Weg war breit,
weil auch die Maultiere mit den etwas weniger fitten Touristen hier
hinuntergingen. Viele Wanderer kamen uns nicht entgegen.
Wir brauchten zwei Stunden für den Abstieg und erreichten den Indian Garden bereits um 9.00 Uhr. Unter den grünen Bäumen fanden wir ein herrlich gelegenes Plätzchen für das Picknick. Von hier aus führt ein 2.4 km langer Weg über das Plateau bis an den Rand eines weiteren Rims, wo man unter sich den Colorado River fliessen sieht. Hier auf dem vordersten Felsen hatte sich ein Kondor niedergelassen.
Nach einer weiteren Rast nahmen wir den Rückweg in Angriff. Vorbei am Indian Garden ging es bergwärts. Wir hatten die Kehren ganz gut gemeistert.
Gegen Ende des Weges kamen uns immer mehr Leute entgegen. Wir
kamen uns als Rucksack-Wanderer ein bisschen verloren vor, zwischen all den
Familien mit Kleinkindern, die einen mit Handtasche und Badeschuhen! Einer kam
uns sogar mit einem Picknickkorb entgegen, die Eisbox hatte er vorsichtshalber
oben gelassen. Als wir oben ankamen, waren wir zwar müde, aber die Wanderung war
infolge der angenehmen Temperaturen nur
halb so schwer, wie sie im Parkführer beschrieben wird. Aber dennoch hatten wir
zusammen acht Liter Wasser getrunken. Da wir im Nationalpark
keine Übernachtungsmöglichkeit mehr hatten, fuhren wir bis zum Ort Williams. Kaum
hatten wir den Park verlassen, sahen wir, warum alles ausgebucht war. Infolge
der Frühlingsferien, machte sich alles was Räder und Beine hatte, auf in den
Grand Canyon. Wir fuhren an einer stehenden Kolonne vorbei, die sich mehrere
Meilen, bis Tusayan hinzog. In Williams fanden wir einen Platz im KOA
Campground.
Dienstag; Im Laufe des Vormittages verliessen wir Williams und fuhren auf
der alten Route 66 über die Ortschaft Seligman nach Kingman. In Seligman lebten
die 50iger Jahre wieder auf, Tankstellen und Restaurants sahen aus wie
vorgestern.
Am Nachmittag erreichten wir die Ortschaft Kingman. In der
dortigen Library konnten wir unsere Mails checken, nach einer Weile in der Natur
genossen wir wieder mal die neuesten Nachrichten aus aller Welt. Wir hatten uns
entschlossen, zuerst den Umweg über das Death Valley zu machen und erst dann
nach Las Vegas zu fahren. Wir übernachteten in Golden Valley, etwas ausserhalb von Kingman.
Mittwoch; Blitzbesuch in Nevada
Bei Bullhead City am Colorado River verliessen wir den Staat Arizona und fuhren
über die Brücke zur
Ortschaft Laughlin, welche im Staat Nevada liegt. Dieser Ort erinnerte uns stark
an Las Vegas, ein Casino reihte sich an das andere. Wir konnten es nicht lassen,
eines dieser Casinos von innen anzuschauen und mit einer dampfbetriebenen
Bahn um das Casino- und Hotelareal zu fahren.
Am Nachmittag fuhren wir weiter und kamen
durch das Mojave National Preserve, eine wunderschöne Landschaft mit
eigenartigen Bäumen, den so genannten Yosuah Trees. Irgendwo unterwegs hatten
wir den Staat Nevada verlassen und kamen nach Kalifornien. Wir fuhren bis zur
Ortschaft Baker und übernachteten, da es dort keinen Campingplatz gab, auf dem
Trucker Parkplatz.
Donnerstag; Schon bald erreichten wir den Ort Shoshone,
den südlichen Eingang zum Death Valley
National Park.
Das Death Valley erstreckt sich im Osten von Kalifornien auf einer Fläche von
rund 10'000 km2. Sein Zentrum bildet eine ca. 230 km lange, zwischen 6-26 km
breite Senkungszone. Etwa ein Fünftel des Gebietes liegt in Meeresspiegelhöhe
oder darunter, bei Badwater erreicht man den tiefsten Punkt des
nordamerikanischen Subkontinents, 86 m unter Normalnull! Das Death Valley
erhielt seinen Namen 1849, als sich eine Gruppe von Goldsuchern verirrte, die
eine Abkürzung zu den Goldfeldern Kaliforniens suchte. Nur einer von mehreren
Wagen kam durch. Einer der Überlebenden drehte sich um und sagte; "Good By Death
Valley". Fortan nannte man dieses Tal "das Tal des Todes". Im Jahre 1881 fand
man Borax, ein Salz zur Herstellung von Seifen, Waschmitteln etc. Bei Furnace
Creek wurden im selben Jahr die Harmony Borax Works eröffnet. Das "weisse Gold"
wurde von Maultiergespannen, so
genannten "20 Mule Teams" zum 264 km entfernten
Bahnhof von Mojave gebracht.
Kaum waren wir im Park angekommen, stoppten wir einige Male, um die vielen
Wildblumen zu bestaunen, das Death Valley machte seinem Namen keine Ehre, es
lebte, und wie! Ein Teppich gelber Blumen breitete sich vor uns aus. Wir waren
bei weitem nicht die Einzigen, auch viele andere Leute parkierten ihre Autos
spontan am Strassenrand, um die einmalige Blumenpracht zu fotografieren, die
offenbar nur nach einem eher feuchten Winter zu bewundern ist, wie uns
Einheimische Touristen versicherten.
Bei Badwater Basin erreichten wir den tiefsten Punkt des Tales. Über einen Steg konnte man in den Salzsee hinauslaufen, es tat gut, die Füsse im warmen Salzwasser zu baden.
Kurze Zeit später bogen wir auf eine Naturstrasse ein, sie
führte in einen Canyon, in dem man eine von Wind und Wasser geschaffene
Naturbrücke besichtigen konnte. Danach wollten wir den kleinen Umweg über den "Artist's
Paletten Drive" fahren, der zu besonders schönen farbigen Felsen führen würde,
die Strasse war aber infolge Unwetterschäden geschlossen, so fuhren wir direkt nach Furnace Creek. Zwei von drei Campingplätzen waren bereits voll,
nur der Sunset Camping
hatte noch Platz. Wir sahen uns im Visitor Center eine Dia Vorführung an,
in dem man viel über die Geologie des Tales erfuhr.
Freitag (Karfreitag); In der Nacht fegte ein heftiges Gewitter über den
Platz, jedoch am Morgen schien bereits wieder die Sonne und es war schön warm.
Bevor wir losfuhren, besichtigten wir noch ein Museum und die Ruinen der Borax Fabrik in Furnace Creek. Danach
erreichten wir Stovepipe Well, wo sich riesige Sanddünen befinden. Wir
marschierten 3 km zur "Big Dune", um einen Überblick zu erhalten. Hier
oben sah man die Ausmasse der gewaltigen Dünen. Wir hatten zum Glück Wasser
mitgenommen, denn der Weg durch den tiefen Sand war anstrengend und die Sonne
wurde immer stärker. Die Anstrengung hat sich jedoch gelohnt.
Am Nachmittag ging es weiter zum "Ubehebe Crater", der erstmals vor über 3'000 Jahren ausbrach. Eine sehr schöne Sicht in den Krater hat man vom ca. 3 Meilen langen Wanderweg, der um den Krater herumführt. Wir wären gerne noch einen Tag hier geblieben, leider war der Campingplatz Mesquite Creek ausgebucht. Nach der Besichtigung von Scotty's Castle verliessen wir das "Tal des Todes". Bei der Ortschaft Beatty etwas ausserhalb des Parks, blieben wir über Nacht.
Samstag; Heute ging es nur ein kleines Stück weiter, ins
Amargosa Valley, wo wir auf einem "Casino Campground" wieder mal unsere Büro-,
Wasch- und Putzarbeiten erledigten. Am Abend schauten wir uns das Casino etwas
genauer an und probierten das Restaurant aus. Wir waren beide der Meinung, dass wir
wieder mal für längere Zeit auswärts gegessen haben! Einmal mehr schätzen wir
es, dass wir in unserem Camper selber kochen können.
Sonntag (Ostersonntag); Auf nach Las Vegas.
Die in aller Welt bekannte Spielermetropole Las Vegas liegt in einer von
kahlen Bergen umgebenen Wüstenlandschaft im Süden von Nevada. Die Oase Las Vegas
(spanisch für bewässertes Land) war bereits in der spanischen Kolonialzeit ein
wichtiger Rastplatz an dem von Santa Fe nach Kalifornien führenden Handelsweg.
Der grosse Aufschwung setzte ein, als das Glückspiel in Nevada legalisiert wurde
und mit dem Bau des Hoover Staudammes Tausende von Arbeitern hierher kamen.
Natürlich entwickelt Las Vegas erst nach dem Eindunkeln sein besonderes Flair,
wenn sämtliche Neonreklamen entlang des 4 km langen "Strips" in allen Farben
leuchten.
Wir erreichten die "Welthauptstadt des Glückspiels" gegen Mittag und fuhren
zuerst einmal auf dem Las Vegas Boulevard (The Strip) durch die Stadt. Vieles
kam uns bekannt vor, einige Casinos entstanden jedoch erst in den letzten
Jahren, wie zum Beispiel das im italienischen Stil gebaute "Venetian", das
"New
York New York", oder der 308 m hohe "Stratosphere Tower", ein Aussichtsturm, auf
dem ganz Hartgesottene eine Achterbahnfahrt machen können. Das "Circus Circus"
sieht jedoch immer noch so aus, wie wir es von früher her kennen. Hier, auf dem
nicht gerade preiswerten KOA Campground, buchten wir zwei Nächte. Am Nachmittag sahen wir uns ein paar
Casinos in der Nähe an und machten unsere erste Bekanntschaft mit den all
gegenwärtigen Slot Maschinen, bei einigen konnte man umsonst spielen.
Aber, wie heisst es doch; kein Einsatz - kein Gewinn.