Calgary - Mt. Revelstocke N.P. - Waterton N.P.

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35. Woche: 8. bis 10. Juli 2005

Freitag; Calgary, Eine Stadt in Festlaune!
Die grösste Stadt Albertas liegt im Süden der Provinz am Zusammenfluss von Elbow River und Bow River, gewissermassen an der Nahtstelle von Prärie und hügeligem Vorland der Rocky Mountains. Hervorgegangen ist die Stadt aus einem Lagerplatz der Blackfoot-Indianer. 1875 errichtete die North West Mounted Police am Bow River das Fort Calgary. Dem Ruf, eine Stadt der Cowboys zu sein, wird Calgary nur noch einmal im Jahr gerecht, nämlich zur Zeit der 10-tägigen Stampede. Jedes Jahr im Juli wird die Uhr um 100 Jahre zurückgedreht. Die Schalterhallen der Banken werden dekoriert, bis sie wie ein Pferdekorral aussehen, über das Pflaster hallen die Schritte hochhackiger Cowboystiefel und in der Fussgängerzone spielen Countrybands.
Also, auf zur Calgary Stampede! So ein Tag, so wunderschön wie heute, so ein Tag, der dürfte nie vergehen! Es stimmte einfach alles.
Heute war die Eröffnung der Stampede. Dieses Spektakel wollten wir uns keinesfalls entgehen lassen. Schon um 7.15 Uhr fuhr der Shuttlebus vom Campingplatz aus in die Stadt. Die Fahrerin lud uns im Zentrum aus, so dass wir uns als erstes die Parade ansehen konnten. Die Sitzplätze auf der Tribüne waren zwar ausverkauft, aber es gelang uns, einen guten Platz zu erwischen, wo wir uns auch zwischendurch mal hinsetzen konnten, das war auch nötig, denn die Parade  dauerte gute drei Stunden und wurde von drei berittenen Mounties (RCMP) angeführt. Viele Vereine und Firmen tragen einen grossen Teil mit schön dekorierten Wagen, Musikkapellen oder Pferdegruppen bei. Wir hatten Glück, dass neben uns eine sehr nette Familie war, die aus Calgary stammt und uns während des Umzuges mit Informationen und guten Tipps versorgte, unter anderem, wo man an die begehrten Tickets für die Veranstaltungen kommt.

Calgary Stampede, Parade                     Calgary Stampede, Parade

Calgary Stampede, Parade                     Calgary Stampede, Parade

Nach der Parade gingen wir zum Ticketschalter, um uns Eintrittskarten für das Rodeo zu besorgen. Und wieder hatten wir Glück, wir bekamen zwei gute Plätze für das Rodeo am Nachmittag und das Chuckwagon Rennen mit Show am Abend. Danach machten wir uns auf zum Stampede Ground, der von der Innenstadt leicht zu Fuss erreichbar ist.
Wir gingen gleich zum "Grandstand", in welchem das Rodeo stattfand. Cowboys, bockende Pferde, prächtige Bullen, auf denen zu reiten es noch schwieriger und gefährlicher ist, als auf den bockigen Pferden. Obwohl ein Rodeo eher Männersache ist, kommen auch die Frauen nicht zu kurz, sie zeigen beim "Barrel Race" ihre Reitkunst, und wie! Im vollen Galopp ein Pferd um drei Fässer herum zu wenden, alle Achtung.

Calgary Stampede, Rodeo Tribüne                     Calgary Stampede, Rodeo

Calgary Stampede, Rodeo                     Calgary Stampede, Barrel Race

Zwischen dem Rodeo und der Abendvorstellung blieben noch ein paar Stunden Zeit und so konnten wir uns einige Ausstellungen anschauen. Im "Saddledome" fand eine Vorführung im Gespannfahren statt. Auch diese Darbietung erforderte sehr viel Übung und Erfahrung. Ein Spaziergang in der Indian Village durfte nicht fehlen. Nachdem wir uns verpflegt hatten, gingen wir wieder rüber ins Stadion, denn es folgte  einer der Höhepunkte der Calgary Stampede. An keinem anderem Rodeo weltweit kann man noch die berühmten Chuckwagon Rennen sehen. Natürlich sind diese Chuckwagon für ein Rennen wie dieses viel leichter gebaut, aber trotz allem, es war eine aufregende Sache, wie die vier Planwagen nebeneinander über die Rennstrecke rasten, natürlich angefeuert von den Tausenden  Zuschauern.

Calgary Stampede, Chuckwagon Race                     Calgary Stampede, Abendunterhaltung

Eine gute Stunde dauerten die insgesamt neun Rennen und nach einer kurzen Pause, in welcher eine gigantische Bühne aufgebaut wurde, ging die Show los. Es war eine der besten, die wir je gesehen hatten und bestand aus vielen verschiedenen Elementen. Das Feuerwerk alleine ist schon ein Besuch wert. Um Mitternacht holte uns der Shuttlebus vor dem Eingang wieder ab und brachte uns zurück zum Campingplatz.
Ein langer, schöner, ereignisreicher Tag ging zu Ende.
Samstag; Heute hiess es erst einmal ausschlafen. So schön der gestrige Tag war, so traurig war der Anfang des heutigen Tages. Wir vernahmen im Fernsehen, dass wieder einige Menschen infolge des Terrorismus ihr Leben lassen mussten. London ist sehr weit weg und so konnten wir genaueres erst später in der Zeitung lesen.
Am Nachmittag entschlossen wir uns, den Olympic Park zu besuchen. Obwohl wir den Park vom Camping aus sehen konnten (Luftlinie ca. 1 km), war der Weg zu Fuss schlussendlich sehr weit. Wir liessen den Camper stehen und dachten, wir könnten eine Abkürzung nehmen, doch oha, das geht vielleicht bei uns, aber nicht hier drüben. Die kleine Strasse hörte kurz vor dem Park bei einem hohen Zaun auf und wir mussten wieder zurück und den weiten Umweg über den Trans Canada Highway machen. Trottoirs oder Gehsteige gibt es natürlich keine! Nach 40 langen Minuten kamen wir dann beim Park an und nahmen zuerst mal den Sessellift hinauf zum Sprungschanzenturm. Der Turm selbst verfügte über einen Glaslift, welcher es Hans auch ermöglichte, die Aussicht zu geniessen.

Calgary Olympic Park, Sicht auf Calgary                     Calgary Olympic Park

Calgary Olympic Park Skisprungschanze                     Calgary Olympic Park

Danach liefen wir entlang der Bobbahn hinunter zum Museum. Dort konnte man sich über sämtliche Winterolympiaden und deren Sieger informieren. Auch waren einige informative Videos zu sehen. Nach dem Heimweg hatten wir uns geschworen, in Zukunft wieder eher den Camper zu nehmen, auch wenn es nur 5 Minuten Fahrt sind.
Sonntag;
Heute war der Zoo und die Innenstadt an der Reihe. Der Zoo von Calgary zählt zu den modernen Zoos auf der Welt, in welchem die meisten Tiere grosszügige Gehege haben. Wir verbrachten den ganzen Nachmittag in dem schön angelegten Tiergarten. Gleichzeitig konnte man noch durch den botanischen Garten spazieren, der im Zoo eingegliedert ist. Den Abschluss des Zoobesuches machte der "Prehistoric Park", in welchem sämtliche uns bekannten Arten von Dinosauriern lebensecht ausgestellt waren. Wirklich gut gemacht.

Calgary Zoo                     Calgary Zoo

Calgary Zoo, Prehistoric Park                     Calgary Zoo, Prehistoric Park

Vom Zoo spazierten wir dem Bow River entlang Richtung Stadt. Sehr schön angelegte Rad- und Spazierwege führen entlang des Ufers. Nach einer halben Stunde waren wir wieder mitten im Stadtzentrum.

Calgary

Wir bummelten durch die Fussgängerzone, die sehr originell gestaltet ist. Die vielen Restaurants laden einem förmlich ein, hier oder da etwas zu sich zu nehmen. Die tollste Idee fanden wir, dass man vor allem für das nicht immer schöne Wetter so genannte Fussgängerbrücken erstellt hat, die die einzelnen Shoppingcenter kreuz und quer durch die Stadt miteinander verbinden. Immer wieder sieht man diese Stege in den Strassen. Wir schlenderten hinüber zum Calgary Tower.

Calgary, Fussgängerzone                     Calgary, Fussgängerzone, Walkway

Der Besuch des Calgary Towers hat sich für mich jedenfalls gelohnt. Die Aussicht war einzigartig. Man kann bei gutem Wetter bis in die Rocky Mountains sehen. Hans blieb diesmal lieber unten. Den restlichen Abend verbrachten wir mit Bummeln kreuz und quer durch die Fussgängerzone. Gegen Mitternacht brachte uns der Shuttlebus wieder nach Hause.

Calgary, Aussicht vom Tower (Stampede Festgelände)                     Calgary, Aussicht vom Tower

36. Woche: 11. bis 17. Juli 2005

Montag: Einmal mehr hatten wir Wetterglück. Wir verliessen den Campingplatz und fuhren in die Stadt. Neben dem Stampede Ground konnte man den Camper für 24$ auf einem Parkplatz bis zum nächsten Morgen stehen lassen. So konnten wir heute nochmals den ganzen Tag in Calgary verbringen und uns am Nachmittag noch einmal ins Festgetümmel stürzen und die restlichen Ausstellungen besuchen. Die Fussgängerzone war voller Leben, überall wurde musiziert und ein feiner Duft von Bratwürsten zog durch die Strassen. Besonders die "Yodeling Sausages", ein deutscher Wurststand, erhielt regen Zuspruch. Eine tolle Idee fanden wir neben dem "Walkway +15" auch die Anlage des Devonian Garden. In einem Einkaufszentrum befindet sich im 4. Stock ein riesiger Pflanzengarten mit vielen exotischen Blumen. Etliche Sitzgelegenheiten laden hier zum Verweilen ein.

Calgary, Fussgängerzone                     Galgary, Devonian Garden im Shoppingzentrum

Am Nachmittag gingen wir wieder zum Stampede Ground, um noch einmal durch die Ausstellungen zu spazieren. Wir sahen uns einen Wettbewerb der "Sheep Dogs" an. Das war vielleicht lustig, natürlich nicht für die armen Schafe, die von den Hunden hin und her getrieben wurden. Gewonnen hat den Wettbewerb übrigens ein Texaner, eigentlich für uns verwunderlich, gilt doch Texas eher als Rinder Country. Die Pow Wow Vorführung der Indianer war eher etwas gewöhnungsbedürftig, obwohl wir uns sonst eigentlich sehr für die Kulturen der Urvölker interessieren. Jedenfalls war es eine sehr farbige Darbietung. Wir schauten uns zum Abschluss noch einmal das Feuerwerk an und spazierten dann gemütlich hinüber zum Parkplatz um uns in die Federn zu begeben.
Dienstag; Obwohl sich unser Übernachtungsplatz neben dem Festgelände befand, hatten wir eigentlich nicht mal so schlecht geschlafen. Nun verliessen wir endgültig die interessante Stadt Calgary um uns wieder den Nationalparks zuzuwenden. Es ging wieder Richtung Rocky Mountains, von denen wir einiges noch nicht gesehen haben. In Banff quartierten wir uns nochmals auf dem uns bekannten  Campingplatz ein.
Mittwoch; Nachdem wir unsere Computerarbeit erledigt hatten, fuhren wir in den Kootenay Nationalpark.
Der Kootenay Nationalpark (1'406 km2) umfasst einen besonders schönen Teil der Rocky Mountains an der Grenze zwischen Alberta und British Columbia. Das Herzstück des Parks bilden die Täler des Kootenay und des Vermilion River, die von den bis zu 3'000 m hohen Gipfeln der Rockies umrahmt sind.
Von Castle Junction steigt der Banff - Windermere Highway hinauf zum 1'651 m hohen Vermilion Pass, der nicht nur die Grenze zu British Columbia markiert, sondern auch die kontinentale Hauptwasserscheide. Bei Mc Leods Meadows fanden wir einen sehr schönen Campingplatz, von wo aus wir eine Rundwanderung zum Dog Lake unternahmen.
Donnerstag; Eine Mordswanderung (18 km) auf den Kindersley Pass und zurück über den Sinclair Creek Trail, 987 Höhenmeter!
Wir starteten spät, aber da es bis gegen 22.00 Uhr hell ist, konnten wir die 6-stündige Wanderdung leicht bewältigen. Zuerst verpassten wir den Parkplatz und so fuhren wir gleich noch nach Radium Hot Springs ans Ende des Parks.
Also nach zehn Uhr ging es los. Wir machten uns an den Aufstieg.

Kootenay NP, Wanderung, Aufstieg                     Kootenay NP, Wanderung, Aufstieg

Kootenay NP, Wanderung                     Kootenay NP, Wanderung

Die Bergwiesen durch die wir kamen, waren einzigartig. In allen Farben leuchteten die Blumen. Um 13.15 Uhr erreichten wir den Gipfel. Der Kindersley Pass liegt 2'385 m.ü.M. Wir hatten die fast 1'000 Höhenmeter überwunden. Herrlich diese Aussicht auf die Berge der Rocky Mountains.

Kootenay NP, Wanderung Kindersley Pass                    Kootenay NP, Wanderung, Abstieg

Nach dem Picknick machten wir uns wieder an den Abstieg entlang des Sinclair Creeks, der etwas kürzer dafür aber steiler ist. Kurz nach vier Uhr waren wir wieder beim Parkplatz. Auf dem Rückweg zum Campingplatz hielten wir beim Olive Lake an. Ein kurzer Trail führte um den kleinen See herum und auf Schildern war zu lesen, dass die Indianer diesen kleinen See schon als Lagerplatz schätzten. Danach fuhren wir zum idyllisch gelegenen Campingplatz Mc Leod Meadows.
Freitag: Schon nach kurzer Fahrt kamen wir an den Numa Falls vorbei, wo ein kurzer Weg zu einem Aussichtspunkt führt.

Kootenay NP, Numa Falls                     Kootenay NP, Numa Falls

Bald danach erreichten wir die Paint Pots (Ochre Beds). Ein 1 km langer Wanderweg über den Vermilion River führt zu den seltsam orangeroten Ochre Beds und zu den Paint Pots. Das sind drei kleine Teiche, die vom stark eisenhaltigem Wasser gelb-rötlich gefärbt sind. Einst kamen die Indianer von weit her um diesen Natur Ocker zum Färben ihrer Kleider und Tipis oder für ihre Kriegsbemalung zu benutzen.

Kootenay NP, Vermilion River                     Kootenay NP, Paint Pots (Orchre Beds)

Kootenay NP, Paint Pots (Orchre Beds)                     Kootenay NP, Paint Pots (Orchre Teich)

An der kontinentalen Wasserscheide auf dem Vermilion Pass vorbei ging es auf dem Trans Canada Highway über Lake Louise in den Yoho Nationalpark.
Yoho bedeutet in der Sprache der Indianer soviel wir Ehrfurcht. Der Yoho Nationalpark ist der Vierte im Bunde der grossen Naturschutzgebiete im kanadischen Felsengebirge. Seine beiden Kerngebiete sind das Tal des Kicking Horse River und das wildromantische Tal des Yoho River. Als erster Weisser gelangte der Naturforscher Sir James Hector in das Gebiet. Er war Mitglied einer Expedition, welche 1858 mögliche Routen für Strassen und Eisenbahnlinien durch die Rocky Mountains erkundigen sollte. In der Nähe der Wapta Fälle hat ihn ein Pferd so unglücklich getreten, dass ihn seine Begleiter zunächst für tot hielten. Unter grossen Schwierigkeiten kämpfte sich die Expedition dann über den nach diesem Vorfall benannten Kicking Horse Pass zurück ins Tal des Bow River. Im Jahre 1884 erfolgte dann der Bau der Canadian Pacific Railroad über den Kicking Horse Pass. Allerdings wies die Strecke nach Field anfänglich an einigen Stellen ein zu starkes Gefälle auf, welches zu mehreren Unfällen der talwärts fahrender Züge führte. 1909 verlängerte man die Strecke durch den Bau zweier Kehrtunnel nach dem Muster der schweizerischen Gotthardbahn, wodurch sich das Gefälle entscheidend verringerte.
Bald kamen wir zu dem Parkplatz, wo man die beiden Spiral Tunnel überblicken konnte. Besonders eindrucksvoll war der Moment, als sich gerade ein sehr langer Zug den Berg hoch quälte und man ihn an drei verschiedenen Orten sehen konnte.

Yoho N.P. Spiral Tunnels                     Yoho N.P. Takakkaw Falls

Ein bisschen unterhalb der Kehrtunnel zweigt die Yoho Valley Road ab, welche nach 13 kurvigen Kilometern beim Takakkaw Fall endet. Dieser Wasserfall gehört zu den höchsten Wasserfällen Nordamerikas. Hier stürzt das Schmelzwasser des Daly Glacier über eine 254 m hohe Felswand. Gegen Abend fuhren wir zum Kicking Horse Campingplatz zurück.
Samstag; Über die kleine Ortschaft Field fuhren wir weiter zum Emerald Lake. Der malerische, türkisfarbige Bergsee liegt am Fusse der mehr als 3'000 m hohen vergletscherten President Range.

Yoho N.P. Emerald Lake                     Yoho N.P. Emerald Lake, Wanderung am See entlang

Yoho N.P. Wanderung zum Emerald Basin                     Yoho N.P. Emerald Lake im Regen

Aus der geplanten Rundwanderung um den See wurde eine etwas längere Route. In der Hälfte des Sees kam noch die Zusatzschlaufe zum Emerald Basin dazu. Obwohl sich das Wetter eher verschlechterte, stiegen wir zu dem Felsenkessel empor. Dort konnten wir neben zwei Wasserfällen, vielen schönen Wildblumen sowie auch einen Gletscher von Nahem bewundern. Auf dem Rückweg hielten wir noch beim der Natural Bridge an. Diese Naturbrücke hat der tosende und wasserreiche Kicking Horse River geschaffen. Am späteren Nachmittag verliessen wir den Yoho Nationalpark und fuhren bis zur Ortschaft Golden auf einen Campingplatz mit Strom und Dusche. Golden liegt an der Mündung des Kicking Horse River in den Columbia River und entstand einst als Holzfäller Camp.

Yoho N.P. Natural Bridge                     Yoho N.P. Natural Bridge

Yoho N.P. Natural Bridge, Kicking Horse River

Sonntag; Von Golden folgten wir dem Trans Canada Highway Richtung Rogers Pass. Ein kurzes Stück Fahrt und schon befanden wir uns im nächsten Park, dem Glacier Nationalpark.
Der Glacier N.P. (1'350 km2) ist ein phantastisches Ensemble aus wild gezackten und vergletscherten Gipfeln, rauschenden Wasserfällen und engen Schluchten. Er wird vom Trans Canada Highway auf einer Länge von 50 km durchquert.
Wir überquerten den Rogers Pass (1'330 m.ü.M.) und erkundigten uns im Visitor Center nach Wanderwegen. Leider waren einige der Wanderwege infolge Bären-Warnung geschlossen. Nachdem wir uns ein informatives Video über die Tiere im Park angesehen hatten, fuhren wir weiter.

Glacier Nationalpark, Rogers Pass, Passhöhe                     Glacier Nationalpark, Spaziergang

Zwei kurze Wanderwege waren freigegeben und natürlich liessen wir uns die schönen Spaziergänge durch die 350 Jahre altern Zedern nicht entgehen. Nach kurzer Fahrt durch den Mt. Revelstoke Nationalpark erreichten wir die Ortschaft Revelstoke, wo wir auf einem von einem Schweizer Ehepaar geführten Campingplatz übernachteten.
Der kleine Mt. Revelstoke Nationalpark erstreckt sich im Südosten von British Columbia zwischen den Bergzügen der Monashee, Selkirk, Columbia und Rocky Mountains. Schneebedeckte Gipfel, riesige Eisfelder, tief eingekerbte Täler und idyllische Bergseen prägen die herrliche Hochgebirgswelt.

37. Woche: 18. bis 24. Juli 2005

Montag; Es wurde uns wieder einmal mehr bewusst, dass man sich an jedem Tag freuen und jede Stunde geniessen soll. Gestern Abend erreichte uns eine traurige Nachricht. Ein guter Freund von uns ist im Urlaub gestorben. Bei unseren jeweiligen Zusammensein war er stets einer der Lustigsten und hatte immer gute Laune. Wir werden ihn sehr vermissen.
Um auf etwas andere Gedanken zu kommen, verbrachten wir den heutigen Tag in der Natur. Von der Ortschaft Revelstoke führt die 26 km lange "Meadows in the Sky" Road auf den 1'930 m hohen Mount Revelstoke. Diese Bergstrasse zu fahren war ein einmaliges Erlebnis. Die Blumenpracht links und rechts der Strasse war mit Abstand etwas vom Schönsten. Immer wieder gab es Ausfahrstellen, wo wir eine wunderbare Aussicht ins Tal hatten.

Revelstoke

Mount Revelstoke N.P. Meadows in the Sky Road                     Mount Revelstoke Nationalpark

Vom "obersten" Parkplatz aus kann man die letzten zwei Kilometer bis zum Gipfel entweder mit einem Shuttlebus zurücklegen oder hinauf wandern. Wir entschieden uns für den Wanderweg. Oben auf dem Gipfel angekommen, machten wir ein paar kleinere Wanderungen. Eine davon war ein traumhafter Weg durch ein Blumenmeer. Vom  einem anderen Weg hat man die schönsten Aussichten auf idyllische Bergseen und auf den Columbia River weit im Tal unten.

Mount Revelstoke Nationalpark                     Mount Revelstoke Nationalpark

Mount Revelstoke Nationalpark                     Mount Revelstoke Nationalpark

Gegen Nachmittag verliessen wir den schönen Gipfel und fuhren wieder zurück ins Tal. Dort sahen wir uns noch die kleine Ortschaft Revelstoke an und liessen uns hier für nur $15 die Haare schneiden.
Dienstag; Eine wunderschöne Wanderung liegt hinter uns!
Es gefiel uns so gut in Revelstoke, dass wir nochmals einen Tag hier blieben. Heute war das Wetter wieder prächtig und so entschlossen wir uns, nochmals auf den Mount Revelstoke hinauf zu fahren, wo wir uns auf den 12 km langen Trail zum Eva Lake und Miller Lake begaben. Der Weg führte durch alpine Wälder und von roten Blumen (Indian Paintbrush) übersäte Matten bis zum See. Ohne Scheu guckte ein Murmeltier hinter einem Felsen hervor.

Mount Revelstoke, Indian Paintbrush                     Mount Revelstoke, Wanderweg zum Eva Lake

Mount Revelstoke, Gar nicht scheu                     Mount Revelstoke, Eva Lake

Wir spazierten um den Eva Lake herum und suchten uns einen Picknickplatz. Noch selten hat uns ein Salamibrot so gut geschmeckt wie hier an diesem grossartigen Platz direkt am See mit Aussicht in die wunderschönen Berge von British Columbia. Am späteren Nachmittag machten wir uns auf den Rückweg zum Parkplatz. Im Tal unten angekommen spazierten wir nochmals durch das Dorf. Dabei kamen wir an Claudio's Pizza und Pasta Restaurant vorbei. Schon lange keine Pizza mehr gehabt! Im Nu war ich vom Kochen befreit und wir liessen uns eine Pizza schmecken. Es war spät als wir auf den Campingplatz zurückkamen. Etwas schwierig wurde es, als wir ein paar Bilder für die Homepage auswählen mussten. Die vielen schönen Blumen, die Berge, die beiden Seen, einfach fantastisch.

Mount Revelstoke, Aussicht auf die Berge von B.C.

Mittwoch; In Revelstoke verliessen wir den Trans Canada Highway um in Richtung Naksup zu fahren. Der nach Süden abzweigende Highway 23 führt am Upper Arrow Lake entlang, meist durch dicht bewaldetes Gebiet. Unsere Fahrt endete schon nach 20 Kilometern, denn am Weg lag der Blanket Creek Provincial Park. Ein herrlich gelegener Platz direkt am See. Wir waren früh dran und konnten uns einen schönen Campingplatz aussuchen. Nach dem Mittagessen spazierten wir zum See hinunter, um ein erfrischendes Bad zu nehmen. Erfrischend im wahrsten Sinne des Wortes, lange hielten wir es nicht aus. Es waren auch nicht viele andere Leute im Wasser.

Blanket Creek Provincial Park

Donnerstag; Vom Blanket Creek Provincial Park war es nicht weit bis zur Fähre, welche zwischen der Shelter Bay und der Galena Bay verkehrt. Ein herrlicher Tag für eine Schifffahrt auf dem Upper Arrow Lake. Auf der anderen Seite angekommen ging es auf einer schönen Nebenstrasse nach Naksup, wo wieder mal tüchtig eingekauft wurde. Dort verliessen wir die Nebenstrasse um auf eine noch einsamere Strasse zu gelangen. Diese Strasse führt über einen Pass und mitten auf dem Pass zweigt ein kleines Strässchen ab nach Sandon. Auf den Idaho Peak konnten wir leider nicht fahren, die enge kurvenreiche Kiesstrasse ist für Motorhomes nicht geeignet. So kehrten wir wieder um und fuhren bis Kaslo. Schon wunderten wir uns, wo wir heute übernachten sollten, denn jeder Campingplatz an dem wir vorbeikamen, war zum Bersten voll. Kurz nach Kaslo fanden wir einen schönen ruhigen Platz, allerdings nicht direkt am See gelegen. Man konnte aber zum See spazieren, was wir natürlich sofort taten.

Shelter Bay, Ferry nach Galena Bay                     Shelter Bay, Sandon

Freitag; Heute war wieder mal einer der wenigen Tage, an dem nichts so richtig klappen wollte. Nach kurzer Fahrt erreichten wir die Ainsworth Hot Springs. Der Parkplatz war nicht für Motorhomes gemacht, das Schild verkündete, man solle auf dem Highway parken. Wir schenkten uns das Bad in der heissen Quelle und fuhren weiter. Die Fahrt entlang des westlichen Arms des Kootenay Lakes war sehr schön. Die Strasse wand sich in vielen Biegungen dem Ufer entlang. Schliesslich erreichten wir Nelson.
Das recht hübsche Städtchen Nelson liegt mitten in den Selkirch Mountains am westlichen Arm des Kootenay Lake, der sich hier zum Fluss verengt. Nirgendwo in B.C. sind so viele historische Bauten so konzentriert zu sehen wie hier. Der Ort entstand Ende des 19. Jahrhunderts in der Nähe der legendären "Silver King Mine". 1896 wurde hier eines der ersten Wasserkraftwerke in Betrieb genommen.
In Nelson angekommen, suchten wir erst mal den Campingplatz, den wir zwar fanden, der aber schon ziemlich überfüllt aussah. So gingen wir auf die Suche nach einem Parkplatz, das sollte sich als genau so schwierig erweisen, denn die Stadt war nicht für Motorhomes gerüstet. Keine Parkplätze für RV's! Nach dem wir ein paar Mal um die Stadt gekurvt waren, fanden wir dann doch noch einen  Platz, wo wir unseren Camper hinstellen konnten, ohne den Verkehr zu blockieren! Im Visitor Center gab man uns ein Faltblatt mit auf den Weg, auf welchem die historischen Gebäude in der Stadt aufgelistet waren. Kaum in der Hauptstrasse angekommen, brach der grosse Regen los und wie!

Nelson, Bank                    Nelson, eines der historischen Häuser

Nachdem wir einen ersten Eindruck von den wirklich sehenswerten Gebäuden bekommen hatten, fuhren wir auf den Walmart Parkplatz, wo wir beabsichtigten, zu übernachten. Aber oha, nicht in Nelson! Ein Schild auf dem Parkplatz verkündete; No Overnight Parking! Normalerweise ist das Übernachten auf einem Walmart Parkplatz kein Problem. Also ging es im strömenden Regen zurück Richtung Kaslo. All zu weit wollten wir nicht fahren, so waren wir froh, als wir den Kokanee Creek Provincial Park erreichten. Leider war auch dieser Campingplatz schon besetzt. Es gab allerdings ein Tagesparkplatz, den sie vorübergehend zu einem Campingplatz umfunktionierten. Wir bekamen also wieder einmal einen "Parkplatz" für 22 Dollar. Aber trotzdem noch besser, als in diesem Regen weiter zu fahren. Alles in Allem, kein Tag nach Wunsch.
Samstag; Als wir am Morgen erwachten, lachte die Sonne wieder. Wir fuhren nach Balfour. Mit der Fähre "Osprey 2000" überquerten wir den Kootenay Lake. Der über 130 km lange und nur 2-3 km breite Kootenay Lake erstreckt sich zwischen schneebedeckten Zweitausendern der Selkirch Mountains.

Balfour, Fähre                      Balfour, Fähre nach Kootenay Bay

Wir erreichten die Kootenay Bay. Entlang des Sees fuhren wir bis zum Lockhart Provincial Park, wo wir einen schönen Platz ergatterten. Der Campingplatz lag zwar im Wald, aber es war nur ein kleiner Spaziergang zum See hinunter. Mit unseren Campingstühlen und den Badesachen spazierten wir zum See, wo wir einen erfrischenden Schwumm nahmen.
Sonntag; Herrliches Wetter um draussen zu frühstücken. Die Batterie des Campers hatte sich schon wieder verabschiedet, so mussten wir uns heute einen Platz mit Stromanschluss suchen. Auf einer schönen kurvenreichen Strasse fuhren wir bis Creston. Wir wurden fündig und welch eine Überraschung! Als wir die Wireless Karte ausprobierten, hatten wir sogar eine Internetverbindung.
Am späteren Nachmittag bummelten wir durch den kleinen Ort Creston und fanden eine "richtige Gartenwirtschaft" wo Hans das Bier aus der örtlichen Brauerei ausprobierte.

Creston, Gartenwirtschaft                     Creston, Prost!

38. Woche: 25. bis 31. Juli 2005

Montag: Vorbei an drei schönen Provincial Parks ging unsere Fahrt bis nach Cranbrook. Kurz vor der Ortschaft entschlossen wir uns, im Jim Smith Lake Provincial Park zu übernachten. Ein idyllisch gelegener Platz im Wald, sogar ein Badesee war vorhanden. Das liessen wir uns natürlich nicht entgehen. Zu herrlich war es, im kühlen See ein Bad zu nehmen.
Dienstag; Heute wurden wir zur Abwechslung einmal von den Eichhörnchen geweckt, die damit beschäftigt waren, hoch oben in den Wipfeln Tannenzapfen zu ernten. Dabei fielen die einzelnen Zapfen auf und neben unseren Camper. Wir verliessen den schönen Platz und fuhren weiter. Nach der Besichtigung des kleinen Städtchen Cranbrook fuhren wir nach Kimberley.
Kimberley, die höchstgelegene Ortschaft Kanadas liegt in den Purcell Mountains. Die Siedlung entstand um ein nahe gelegenes Blei-, Zink- und Silberbergwerk. 1972 wurde das Örtchen in ein Bayrisches Städtchen umfunktioniert. Wir haben nicht herausgefunden, warum! Mittelpunkt ist der "Bavarian Platzl", eine Fussgängerzone mit vielen Blumen, in der ein Strassentheater aufgeführt wurde. Nachdem wir eine gute Stunde durch "Bayern" spaziert waren, fuhren wir zum örtlichen Campingplatz. Der Platz liegt am St. Mary River und ist sehr grosszügig angelegt. Nach dem Abendessen machten wir noch einen Spaziergang zum Fluss hinunter.

Kimberley, Strassentheater                     Kimberley, Bayrische Gemütlichkeit

Mittwoch; Bevor wir Kimberley verliessen, gönnten wir uns noch ein Mittagessen im Gasthaus "Am Platzl". Dort waren feine Münchner Weisswürste mit Sauerkraut zu haben. Dann fuhren wir zurück zur Hauptstrasse Nr. 95. Der obere Teil des Banff - Windemere Highway war uns bereits bekannt, als wir von Banff her durch den Kootenay Nationalpark bis Radium Hot Springs fuhren. Dort hatten wir ja gewendet. Da er von Cranbrook aus als Scenic Highway ausgewiesen ist, entschlossen wir uns spontan, doch noch die 90 Km bis Radium Hot Springs zu fahren. Leider war der von uns angestrebte Campingplatz im Radium Hot Springs Canyon bereits ausgebucht. So wandten wir uns wieder südwärts und fuhren bis Fairmont Hot Springs, wo wir nach längerer Suche einen Platz fanden.
Donnerstag; Es war immer noch Ferienzeit und ausserdem stand ein langes Wochenende bevor, man sagte uns, es sei schwierig, einen freien Campingplatz für diese Tage zu finden. Die Fahrt ging weiter südwärts Richtung Fort Steele. Neben der "Fort Steele Heritage Town" befand sich ein RV Park und kaum zu glauben, wir könnten hier gleich die ganzen vier Tage bleiben. Wir bezahlten erst mal für zwei Nächte. Für einen Besuch des Parks war es zu spät, so machten wir einen Ruhe Nachmittag bei 30 Grad. Bis jetzt kamen wir ohne Gebrauch der Klimaanlage aus, doch heute war es angenehm, eine zu haben.
Freitag; Fort Steele Heritage Town. Living History, bei 32 Grad im Schatten.
Seit einer Woche herrscht wunderbares Sommerwetter und es scheint jeden Tag wärmer zu werden.
Den heutigen Tag verbrachten wir in der Fort Steele Heritage Town, die nur einen Kilometer von unserem Campingplatz entfernt liegt.

Fort Steele Heritage Town, Eingang                    Fort Steele Heritage Town

Fort Steele Heritage Town; Das legendäre Fort Steele befindet sich 16 km nordöstlich von Cranbrook am Oberlauf des Kootenay River. Im Jahre 1864 entdeckten drei amerikanische Goldgräber am Wild Horse Creek, einem bis dahin nur von den Kootenay Indianern durchstreiften Gebiet, das edle Metall. Innerhalb weniger Wochen entstand eine Goldgräberstadt.
1865 erreichte der Goldboom seinen Höhepunkt als sich etwa fünftausend Goldsucher in der Gegend befanden. Diese Zahl verringerte sich auf nur noch 11 Einwohner, da das Goldvorkommen an der Oberfläche schnell erschöpft war. Nun liessen sich vermehrt Farmer nieder. Konflikte mit den hier ansässigen Indianern blieben nicht aus. Aus diesem Grunde verlegte man 1887 eine Abteilung der in Fort MacLeod (Alberta) stationierten North West Mounted Police unter dem Kommando von Sam Steele an den Kootenay River. Es gelang ihm den Konflikt zu schlichten und bereits ein Jahr später konnten die Rotröcke wieder abziehen. Ein erneuter Aufschwung setzte ein, als in den 1890er Jahren in den östlichen Kootenays reiche Silbererz-Lagerstätten entdeckt wurden. Spekulationen über einen baldigen Bahnanschluss nach Fort Steele verstärkten den Boom. Die Stadt traf es daher hart, als 1898 wider Erwarten das benachbarte Cranbrook den Eisenbahnanschluss erhielt. Binnen kurzem sank die Einwohnerzahl und Fort Steele wurde dem Verfall preisgegeben. In den 1960er Jahren erwachte Fort Steele als Freilichtmuseum zu neuem Leben. 60 Gebäude der für die Jahrhundertwende typischen Siedlung wurden restauriert. Dorfbewohner führen altes Handwerk vor und im "General Store" wird man bedient wie vor hundert Jahren.
Wir hatten zwei Tage für den Besuch des historischen Ortes geplant. Heute nahmen wir uns Zeit, um die einzelnen historischen Gebäude anzusehen, viele konnte man von innen besichtigen. Mancherorts waren Vorführungen im Gange, da schauten wir gerne zu. Ein Hufschmied zeigte uns, wie man mit Amboss und Blasbalg umgeht, ein Gerber stellte Lederwaren her und ein Stück weiter konnte man sein Glück beim "Goldpanning" versuchen. Wahrscheinlich haben die früheren Goldsucher schon alles Gold weggeschafft, es blieben nur ein paar Steine in der Pfanne!

Fort Steele Heritage Town, Schmiede                     Fort Steele Heritage Town, Goldpanning

Am Nachmittag spazierten wir zum Wild Horse Theater, um uns die Vorstellung "Fanny, get your Gun" anzusehen. Die gut inszenierte Vorführung dauerte über eine Stunde, wir waren begeistert. Bevor wir den Park verliessen, fuhren wir noch eine Runde mit dem von einer Dampflokomotive gezogenen Zug.
Samstag; Für die Postkutschenfahrt hatte es gestern nicht mehr gereicht, auch hatten wir einige Vorführungen verpasst, so waren wir froh, dass wir noch einen Tag länger zur Verfügung hatten. Gestern gingen wir mehr den Gebäuden nach und heute hatten wir Zeit, den diversen Strassentheatern zuzuschauen. Immer wieder wurden mitten auf der Strasse Szenen aus der Goldrauschzeit nachgespielt. Die Schauspieler waren wirklich gut. Dann sahen wir uns nochmals einige Vorführungen an, unter anderem, wie Korn mit Pferdekraft gemahlen wurde. In einem der sehr schön restaurierten Gebäude, dem Wasa Hotel ist heute ein Museum untergebracht.

Fort Steele Heritage Town, Korn mahlen                     Fort Steele Heritage Town, Museum

Sonntag; Auf der Weiterfahrt nach Fernie kamen uns viele Radfahrer entgegen, welche ein Triathlon Rennen bestritten. Mittlerweile befanden wir uns auf dem Crowsnest Highway. In Fernie fanden wir keine Übernachtungsmöglichkeit, so fuhren wir dem Elk River entlang zum Crowsnest Pass.
Der Crowsnest Pass; Im äussersten Südwesten der Provinz Alberta bildet der Crowsnest Pass die Grenze zwischen British Columbia und Alberta. Weithin sichtbar ist der 2'785 m hohe Crowsnest Mountain. Östlich des Passes verläuft das Crowsnest Tal mit der gleichnamigen Strasse und der Eisenbahnlinie. Als sie gebaut wurde, suchte man den einfachsten Weg über den Pass. Die Indianer rieten den Ingenieuren, mit den Gleisen der Flugbahn der Krähen zu folgen, da diese den besten Weg zu ihren Nistplätzen finden. So kam der Pass zu seinem Namen.
Auf der anderen Seite des Passes war der riesige Bergrutsch von 1903 nicht zu übersehen, der Frank Slide! Wir besuchten das Visitor Center und liessen uns per Video die Geschichte dieses tragischen Bergrutsches näher bringen. Am 29. April 1903, morgens kurz nach vier Uhr ging ein gewaltiger Bergsturz vom Turtle Mountain nieder und begrub die junge Bergbausiedlung Frank unter fast 90 Mio. Tonnen Gestein und Geröll. Über 70 Menschen fanden den Tod. Noch heute ist die mehrere hundert Meter breite Rutschzone als helle Wunde am Turtle Mountain sichtbar. Um einen Eindruck vom Ausmass dieser Katastrophe zu bekommen, unternahmen wir eine Wanderung auf dem Frank Slide Trail, der mitten durch die Trümmer führt.
Kurz vor Pincher Creek verliessen wir den Crowsnest Highway und fuhren Richtung Waterton Lake Nationalpark.

Crowsnest Highway, Frank Slide                     Crowsnest Highway, Frank Slide

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