Albany bis Port Augusta

Zurück zur Startseite Australien

14. Woche 5. bis 11. Januar 2004

Am Montagmorgen ging es über die Chester Pass Road in den Stirling Ranges Nationalpark. Schon von weiten erkennt man das Hochaufragende Felsgebirge der Stirling Ranges. Die beiden höchsten Berge sind der Bluffs Knoll mit 1093m/ü/M und der Toolbrunup Peak mit 1052m/ü/M. Aufgrund der Höhenlage und relativ hoher Niederschläge hat sich eine vielfältige Vegetation aus Eukalyptus-Wäldern und Buschlandschaften entwickelt. Das mit den Niederschlägen haben wir sofort gemerkt, kaum haben wir Albany verlassen, ging es schon los, es regnete in Strömen. Wir fuhren bis zum Campingplatz Stirling Range Retreat der mitten im Nationalpark liegt. Trotz des Regens beschlossen wir eine Nacht zu bleiben.
Als wir am nächsten Morgen aufstanden, hatte sich das Wetter schon wieder gebessert. Welch eine Überraschung, neben uns campierten Michael und Rebecca, zwei Studenten, welche wir von der Schule in Fremantle her kannten. Wir beschlossen, gemeinsam eine Wanderung auf den Bluff Knoll hinauf zu unternehmen. Diese Wanderung wird uns wohl noch einige Tage in Erinnerung, resp. "in den Knien" bleiben, es ging zwei Stunden steil bergan, aber die Aussicht entschädigte uns für die Strapaze. Weit unten im Tal lag der Parkplatz. Nach dem obligaten Picknick und Fotohalt ging es an den Abstieg.

Stirling Ranges N.P., Wanderung auf den Bluff Knoll                     Stirling Ranges N.P. Abstieg vom Bluff Knoll

Am Mittwoch ging es weiter nach Hopetoun, wo wir uns wieder einmal einen Campingplatz (Hopeman Caravan Park) an der Beach suchten. Einmal mehr mussten wir erkennen, die Australier sind halt gerne an ihren Stränden! Der Platz war wieder zum bersten voll. Aber für eine Nacht ging's.
Am Donnerstag früh zog es uns weiter nach Esperance. Von Ravensthorpe bis Esperance folgten wir dem Hgw.1. Der Ort liegt an der Esperance Bay. Wir stellten unser Auto auf den Campingplatz "Crockers Park". Am Nachmittag war noch genug Zeit, um den Ort zu Fuss zu erkunden.
Am nächsten Tag hatten wir uns vorgenommen, den 39km langen Scenic Drive an der Küste entlang zu fahren. Die vielen schönen Aussichtspunkte locken jeweils zum anhalten. Die Küste hier ist wirklich sensationell.
Am Samstag früh fuhren wir los, um uns den Nationalpark "Cape Le Grand" anzusehen. Dieser Park liegt ca. 50km östlich von Esperance. Es gibt zwei einfache Campingplätze; Le Grand Bay und Lucky Bay. Wir entschieden uns für den Lucky Bay Campingplatz, da der erste schon ziemlich voll war. In Le Grand Bay beginnt der 15 km lange Küstenwanderweg bis zur Rossiter Bay. Wir haben uns ein kleines Teilstück davon vorgenommen, wir wanderten von der Lucky Bay zum Twistle Cove. Wir kamen an einmalig schönen einsamen Buchten vorbei. Gut hatten wir unsere Badehosen mitgenommen. Der schöne Strand an der Twistle Bay lud uns zum Schwimmen ein.

Südküste, Richtung Esperance, Christmas Trees                    Esperance, Scenic Drive

Sonntagmorgen; es ging zurück nach Esperance. Um auf den Eyre Highway zu gelangen, muss man die Küste verlassen. Wir fuhren bis nach Norseman wo wir auf dem einzigen Campingplatz (Gateway Caravan Park) in diesem Ort übernachteten. Der kurze Abendspaziergang durch Norseman hinterliess für uns einen armseligen, deprimierenden Eindruck. Bei vielen Häusern wusste man nicht ob sie wirklich noch bewohnt sind oder schon seit Jahren leer stehen. Die Ortschaft schien auch ausgestorben zu sein.

15. Woche 12. bis 18. Januar 2004

Am Montagmorgen entschieden wir uns für einen Abstecher (200km) zu den Goldfeldern nach Kalgoorlie-Boulder (Boulder Accomodation Village) hinauf. Die Stadt Kalgoorlie versprüht heute noch den Charme einer Goldgräberstadt.
An der "Goldenen Meile" (die reichste Quadratmeile der Welt) spielt sich das ganze Leben ab. Hier in Kalgoorlie liegt die grösste offene Goldmine von Australien (eine der grössten der Welt); die Super Pit. Es war noch genug Zeit, um den "Super-Pit-Lookout zu besuchen. Von hier hat man einen grandiosen Überblick über die ganze Mine. Die Mine ist 5km lang und 1.5km breit. Tief unten in der Grube erschienen uns die Arbeiter wie Ameisen neben den riesigen Mining Trucks. Es wird eine dreitägige Mining Tour von 965km Länge angeboten, "The Golden Quest Discovery Trail".

Kalgoorlie, Goldmine                     Kalgoorlie, Goldmine mit Blick auf Museum

Am Dienstagmorgen machten wir mit dem "Rattler" eine Fahrt bis zu einer abgewrackten Goldminen-Station. Der Golden Loop line Railway Tourist Zug hält nicht was er verspricht. Nach ca. 20 Minuten Fahrt ging es nach einem kurzen Aufenthalt schon wieder zurück nach Boulder City. Zu den Minen selbst kann man nicht näher heran. Von weitem sieht man die grossen Schaufelbagger, die wir aber schon vom Lookout aus gesehen haben. Um noch etwas von der Geschichte Kaloorlies zu erfahren, besuchten wir das Museum. Hier sahen wir, wie die Goldsucher früher gelebt und gearbeitet haben.
Am Mittwoch verliessen wir Kalgoorlie um über Norseman auf den Eyre Hgw. zu gelangen. Es geht nun über die Nullarbor Ebene Richtung Osten. Da wir die nächsten 1'215km keine grössere Stadt durchqueren, haben wir uns noch mit Lebensmittel, Wasser und Benzin eingedeckt.

Mittwoch bis Samstag; über die Nullarbor Plains nach Osten!
Die baumlose Ebene "Nullus arbor" (kein Baum) wird vom Eyre Highway durchzogen und war lange Zeit ein abenteuerliches Stück Weg, bis die Strasse 1976 fertig geteert war. Unterwegs gibt es diverse Versorgungsstützpunkte (Roadhouse), die teilweise bis ca. 200km auseinander liegen. Wir übernachteten in Balladonia, Madura und Nullarbor.
Im grossen und Ganzen führt die Strasse durch eine einsame jedoch faszinierende Gegenden. Zwischen Balladonia und Caiguna befindet sich der längste schnurgerade Strassenabschnitt mit einer Länge von 146 km. Die Strasse dient teilweise auch als Flugzeuglandepiste des RFDS (Royal Flying Doctor Service). Die Landschaft wechselt zwischen wüstenähnlichem Buschland in Western Australia und Farmland in South Australia. Von den Cliffs der "Great Australian Bight" hat man einen herrliche Ausblicke auf den südlichen Ozean. 

Nullarbor Plains, 1150 km ohne Zäune                      Nullarbor Plains, Strasse ohne Ende

Nullarbor Plains                     Nullarbor Plains, Great Australien Bight

Wenn wir zurückblicken auf die erste Etappe der Strasse von Norseman bis zur Staatsgrenze (Border Village), bleiben uns vor allem die vielen toten Kängurus am Strassenrand in Erinnerung. Viele Trucks, so genannte "Road Trains" mit zwei bis drei Anhängern fahren halt auch nachts und dann sind leider auch viele Tiere unterwegs. Der zweite Teil der Strasse von der Border Village bis Ceduna an der Murat Bay war ein bisschen abwechslungsreicher. Kurz vor Ceduna kamen wir zur Früchte - Quarantänen Station. Hätte uns das jemand vorher gesagt, wir hätten das kaum geglaubt, aber die Schilder unterwegs waren doch nicht zum Spass aufgehängt "If you carrying fruits with you, you better eat it now". Wir hatten unseren Vorrat so ziemlich aufgebraucht, jedenfalls mussten schlussendlich nur noch zwei Zitronen und 2 kg Äpfel daran glauben, sie wurden uns doch tatsächlich weggenommen! Anscheinend ist die "Fruit Fly" Plage nicht zu unterschätzen. Schlussendlich erreichten wir Ceduna (Ceduna Tourist Park) , ebenfalls ein Durchreise Ort wie Norseman.

Sonntagmorgen; los ging es zur Halbinsel Eyre Peninsula
Wir fuhren bis zur Streaky Bay wo wir uns für zwei Tage auf dem Campingplatz Foreshore Tourist Park einrichteten. Zum ersten Mal hatten wir einen Stellplatz direkt an der Beach mit Sicht auf die Bay.
 

16. Woche 19. bis 25. Januar 2004

Montagmorgen; es schien ein schöner Tag zu werden. Wir entschlossen uns zwei Fahrräder zu mieten, um die 20km Gravelroad zum Cape Bauer hinaus zu fahren. Es war vermutlich der heisseste Tag  (37 Grad!) den wir uns dafür ausgesucht hatten. Ausser uns und ein paar wenigen Four-wheel drivers waren nur noch die grossen Eidechsen (Bobtail) unterwegs. Obwohl es total nur 40km waren, war es eine echte Strapaze, besonders für Erika (Hitze, Durst und Kondition!) aber auch für Hans (Nerven, Geduld und Überredungskünste). Sogar die Fahrradvermieterin hatte Erbarmen mit uns, obwohl wir einen ganzen Tag unterwegs waren, verrechnete sie uns nur einen halben Tag. Eine kalte Dusche, ein sehr schöner Sonnenuntergang und schon war die Welt wieder in Ordnung.

Bobtail                      Streaky Bay, Sonnenuntergang

Am Dienstagmorgen fuhren wir weiter zur Venus Bay (Venus Bay Caravan Park), einer weiteren schönen Bucht an dieser Küste. Am Nachmittag unternahmen wir eine kleine Wanderung der Küste entlang.
Der South Head Walking Trail (1 Stunde) bietet herrliche Ausblicke über die Bay. Ab und zu blieben wir stehen, um den Delfinen bei ihrem Spiel mit den Wellen zuzusehen.

Venus Bay, Küstenwanderung                     Venus Bay, Küstenwanderung

Mittwochmorgen; wir kamen in der Elliston Waterloo Bay an. In der Dorfbäckerei holten wir uns zuerst ein feines dunkles, körniges Brot und dann ging es zum "Frühstück mit Aussicht".
Der Campingplatz in Elliston war fast leer und wir konnten unseren Stellplatz selber aussuchen. Es gab einen Fussweg zur Beach. Wir gönnten uns ein erfrischendes Bad im Meer
Am Abend kamen unsere Camping Nachbarn, ein Lehrer Ehepaar aus Berlin, auf einen Drink zu uns. Der "Small Talk" ging bis weit in die Nacht hinein.
Am Donnerstag fuhren wir weiter zur Coffin Bay. Der Campingplatz (Coffin Bay Caravan Park) lag mitten im Dorf. Wir spazierten dem Strand entlang und zu einem Aussichtspunkt hoch über der Bay
Freitagmorgen; Da unsere Vorräte langsam zu Ende gingen, zog es uns weiter nach Port Lincoln in den nächsten grösseren Ort. Wir kamen gegen Mittag an. Die Stadt war in Feststimmung, da gerade der grösste Festanlass für diese Stadt (das Tunarama Festival), an diesem Wochenende stattfand.

Port Lincoln, Jetty                     Port Lincoln, Tuna Fest

Zuerst mussten wir unsere Internet-Telefonkarte verlängern. Im TELSTRA Shop hatten wir eine fachmännische kompetente Beratung, die man hier in Australien nicht überall antrifft. So erfuhren wir zum Beispiel, dass die bis jetzt gekauften Karten nicht nötig gewesen wären. Wir bekamen eine Natelnummer zu einem Gratisprovider, mittels der wir wesentlich günstiger ins Netz gehen können. Dies macht die Sache nun für uns billiger und einfacher. Bevor wir zum Campingplatz Kirton Point hinausfuhren, wurden noch Lebensmittel für die nächsten Tage eingekauft.
Am Samstagmorgen fuhren wir zum Lincoln Nationalpark hinaus. In den Park hinein konnten wir leider nicht, denn sämtliche Strassen waren nicht für unseren Camper geeignet. Da wäre man mal wieder mit einem Vierradantrieb besser dran. So fuhren wir nur ca. 2 km zum nächsten Aussichtspunkt, wo wir eine Dünenwanderung unternahmen. Als wir um eine der vielen Dünen kamen, standen wir mitten im Surf-Mekka, es fand gerade ein Wettbewerb statt. Wir schauten eine Weile den Surfern zu und dachten an frühere Windsurfing Anlässe zurück. Später am Nachmittag suchten wir uns einen Campingplatz ausserhalb der Stadt. Wir fuhren bis zum Caravan Park North Shields, ca. 10 km von Port Lincoln entfernt. Hier haben wir einen sehr schönen Platz gefunden, hinter unserem Camper ist nur noch das Meer. Wir beschlossen, das süsse Nichtstun zu geniessen und hier ein paar Tage zu bleiben.

Port Lincoln, Surf Wettbewerb                     Port Lincoln, Surf Wettbewerb

Port Lincoln, Campingplatz North Shields                     Port Lincoln, Blick auf Campingplatz North Shields

17. Woche 26. Januar bis 1. Februar 2004

Montag "Australia Day".
Der Australia Day ist der National-Feiertag der Australier. Die ersten Siedler erreichten Australien am 26. Januar 1788, dieser Tag wird als "Australia Day" gefeiert.
Für die Aborigines eigentlich ein Trauertag, denn durch die weissen Siedler ging viel von ihrer Kultur verloren.
Am Dienstag entschieden wir uns zur Weiterfahrt nach Tumby Bay. Nach einem Spaziergang von unserem Campingplatz ins Dorf wollten wir uns einen gemütlichen Abend machen, da hörten wir Pferdegetrappel und vor dem Camper hielt ein Pferdewagen. Der Kutscher meinte, für fünf Dollar würde er mit uns in Tumby Bay herumfahren, ob wir nicht mitkommen wollten. Warum nicht, so eine Abendrundfahrt mit einem PS kam uns grad gelegen. Wir kletterten auf den Wagen und ein "Come on Henry" und los ging unsere spontane Sightseeing Tour.

Tumby Bay, Kutschenfahrt mit "Henry"                     Tumby Bay, Jetty

Mittwoch; weiter ging es zur Arno Bay (Arno Bay Caravan Park). Wieder eine schöne Bay, zum relaxen. Wir spazierten am Strand entlang und bereuten bald, dass wir die Badehosen nicht mitgenommen hatten. Wir kamen an ein kleines Inlett, wo wir ganz allein waren. Badehose hin oder her, schon flogen meine Kleider in den Sand. Es war einfach zu herrlich in diesem klaren warmen Wasser zu baden.
Donnerstag; Über Cowell (Harbour View Caravan Park) ging es am Freitag Richtung Whyalla, wo wir uns für ein paar Tage auf dem Foreshore Campground einrichteten. Es musste ja wieder mal gewaschen werden und Hans hatte am Computer zu tun. Am Abend trafen wir Andrea und Jennifer auf dem Campingplatz, zwei Mädchen, die wir von der Schule her kannten. (Die Welt ist ja so klein!). Wir luden sie in unserem Camper zu einer Tasse Kaffee resp. Tee ein. Es wurde ein gemütlicher Abend der leider viel zu schnell verging. Am nächsten Morgen fuhren Andrea und Jennifer weiter nach Coober Pedy zu den Opalminen, wir beschlossen noch bis Montag zu bleiben.
Am Sonntag machten wir einen TV-Tag und schauten uns den Tennis-Final im Australian Open zwischen Roger Federer und Marat Safin an. Zu unserer Freude gewann Federer das Spiel in drei Sätzen.
 

18. Woche 2. Februar 2004

Montag; Am Vormittag besuchten wir das Maritime-Museum von Whyalla. Am Nachmittag stand die Tour zu einem Stahlwerk auf unserem Programm. Wir fuhren mit einem Bus zum "Onesteel Whyalla Steelworks" hinaus. Dieses Werk ist zwar flächenmässig mit 1'000 ha das grösste, jedoch das mit der kleinsten Produktion von Australien. Wir wurden mit Helm und Schutzbrille ausgestattet und konnten die einzelnen Arbeitsorte besichtigen. Allerdings konnten wir aus Sicherheitsgründen nicht allzu nahe an die Schmelzöfen heran. Die Schlacke fliesst mit über 1'000 Grad Celsius aus dem Kessel. Das Eisenerz kommt aus den Middleback Ranges ca. 50 km ausserhalb des Ortes. Die Kohle für die Schmelzöfen wird mit dem Schiff aus Sydney gebracht. Der abgebildete Hochofen ist seit 24 ununterbrochen Tag und Nacht in Betrieb. Die Tour empfanden wir als ein absolutes Highlight.     

Whyalla, Stahlwerk ONESTEEL                     Whyalla, Stalwerk ONESTEEL

Gegen  Abend kamen wir in Port Augusta (Big 4 Holiday Park) an, der Ort liegt am "Spencer Gulf". Hier endet die Eyre Peninsula Halbinsel, dies nehmen wir zum Anlass, wieder eine Etappe abzuschliessen.

weiter zur Reise Port Augusta bis Adelaide

Zurück zur Startseite Australien